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Afrikanische Schweinepest in Europa eingedämmt

Die Eindämmung der afrikanischen Schweinepest mit Biosicherheitsmaßnahmen auf Betriebsebene in einigen Regionen Europas hat zur Konsolidierung und Ausweitung der EU-Marktanteile auf vielen Exportmärkten beigetragen, betonte der Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften COPA und COGECA bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Europäischen Vereinigung des Vieh- und Fleischhandels (UECBV) sowie der Europäischen Kommission im Rahmen der Grünen Woche in Berlin.

„Die Preise am europäischen Schweinemarkt haben sich seit letztem Jahr erholt. So wurde die stärkste Steigerung des Exportwertes in der EU-Landwirtschaft um 1,3 Mrd. Euro während der letzten zwölf Monate im Schweinefleischsektor verzeichnet. Dies entspricht einem Zuwachs um 34% im Vergleich zu den Exportwerten des vorangegangenen Zwölf-Monats-Zeitraums. Zurückzuführen ist dieser Anstieg hauptsächlich auf eine stärkere Nachfrage aus China und anderen wichtigen Märkten“, sagte COPA-Präsident Martin Merrild bei der Veranstaltung, an der auch der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis, Minister sowie die maltesische Ratspräsidentschaft teilnahmen.

Jos Goebbels, Vize-Präsident der UECBV und Vorsitzender ihrer Fleischindustrie-Abteilung, betonte auch, dass die EU der weltweit zweitgrößte Schweinefleischerzeuger sowie der größte Exporteur von Schweinefleisch und daraus hergestellten Erzeugnissen ist. „Über 140 Länder genießen die Qualität dieser Produkte. 2015 exportierte die EU rund 3,266 Mio. t – Schlachtkörpergewicht – Schweinefleisch und -erzeugnisse im Wert von 5 Mrd. Euro, was einen großen Beitrag zum EU-Handelsüberschuss geleistet hat. Dieser Trend setzte sich 2016 fort. Für 2017 erwarten wir alle, dass der Sektor wieder zu Höchstleistungen aufläuft.“

Der Erfolg der Eindämmungsstrategien gegen die afrikanische Schweinepest in einigen Regionen Europas wurde auch von der Generaldirektorin der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), Monique Eloit, anerkannt, die festhielt: „Das wichtigste Ergebnis der internationalen Zusammenarbeit ist definitiv das stärkere Vertrauen unter den Ländern in der Region sowie die größere Transparenz hinsichtlich ihrer Situation. Beides sind zentrale Faktoren zur Verbesserung der Prävention und Kontrollkapazität.“

Die Vorstellung bester Praktiken durch verschiedene Mitgliedstaaten während der Veranstaltung zeige die starke Koordinierung zwischen der EU-Kommission, den nationalen Behörden und den Marktteilnehmern, die damit in hohem Maße zur Lebensmittelsicherheit für die Schweinefleischproduktion in Europa beigetragen hätten, sagte Merrild. Auch Herr Goebbels unterstrich, dass die EU über wertvolle, nachweisliche Erfahrung mit der Tilgung dieser Seuche beispielsweise in Portugal und Spanien verfüge.