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Kulturpflanze des Jahres rankt sich empor

Die Erbse ist die „Kulturpflanze des Jahres“ 2022. Erstmalig haben Mitglieder der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften in einer Befragung die Nutzpflanze des Jahres auserkoren. Die Erbse wurde vor mehr als 9.000 Jahren nördlich der arabischen Halbinsel domestiziert und findet als Futterpflanze, Trockenspeiseerbse und Rohstofflieferant für die Nahrungsmittelindustrie Verwendung. Physiologisch unreif geerntet ist sie ein schmackhaftes Gemüse, während reife Erbsen hohe Gehalte an wertvollen Proteinen und Stärke aufweisen.

Als Leguminose kann die Erbse aufgrund ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien der Gattung Rhizobium Stickstoff aus der Luft fixieren. Das macht sie unabhängig von der Stickstoffdüngung und damit an vielen Standorten unentbehrlich in der Fruchtfolgegestaltung des biologischen Landbaus. Bei synchronem Erntezeitpunkt sind auch Mischkulturen, mit dem Ziel das reife Korn zu ernten, möglich. Besonders für Bio-Betriebe ist das interessant, um eine verbesserte Unkrautunterdrückung zu erzielen. Auch die Gesamtproduktivität von Mischkulturen kann erhöht sein. Als Stützfrucht und Partner hat sich die Sommergerste bewährt. Obwohl es Winterformen gibt, wird die Erbse überwiegend als Sommerkultur angebaut. In getreide- und winterkulturlastigen Fruchtfolgen kann die Integration der Erbse Infektionsketten durchbrechen und einer einseitigen Verunkrautung entgegenwirken. Ihr hoher Vorfruchtwert resultiert zudem aus dem Aufbau stabiler Humusformen und dem Einsparpotenzial bei Stickstoffdüngern.

In der EU ist die Körnererbse aufgrund der Ausweitung der Sojabohnenproduktion nur noch die zweitwichtigste Körnerleguminose.