Können, Geschick und Eloquenz am Prüfstand
Eine ungeheure Themenvielfalt wurde am vergangenen Wochenende beim Bundesentscheid 4er-Cup und Reden an der Landwirtschaftlichen Fachschule Warth in der Buckligen Welt, Niederösterreich, behandelt. Perfektionismus, Daheim kauf ich ein, Einhörner und der Genossenschaftsgedanke von Friedrich Raiffeisen kamen ebenso zur Sprache wie etwa die EU-Ratspräsidentschaft. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Österreich kämpften dabei um den Bundessieg. Durchsetzen konnten sich Rednerinnen und Redner aus Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg. Den Bundessieg im 4er-Cup entschied das Team aus Oberösterreich für sich.
Zahlreiche Ehrengäste ließen sich dieses dreitägige Spektakel nicht entgehen. Allen voran durfte die Landjugend den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ), Josef Moosbrugger, begrüßen, der sich von den Reden am Samstag begeistert zeigte. Weitere Ehrengäste waren der Direktor der LFS Warth, Franz Aichinger, der Bundesrat und ehemalige Bundesleiter der Landjugend Österreich, Martin Preineder, die niederösterreichische Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger und der Obmann der Bezirksbauernkammer Neunkirchen, Thomas Handler. Seitens der Landjugend-Partner überzeugte sich Franz Giefing von der Österreichischen Hagelversicherung von den beeindruckenden Leistungen der Landjugendlichen.
Beim 4er-Cup bewiesen die Teams ihr Können punkto Allgemeinwissen und Geschicklichkeit. Dabei hatten die Quartette, bestehend aus jeweils zwei Burschen und zwei Mädchen, gemeinsam 18 unterschiedliche Stationen zu verschiedenen Themenbereichen zu absolvieren und möglichst viele Punkte zu sammeln. Ob Wissen rund um 100 Jahre Republik Österreich, Europa, zum Jahresschwerpunktthema „Daheim kauf ich ein“ oder Fragen zum aktuellen Zeitgeschehen: Die Landjugendlichen begeisterten mit Know-how, Geschicklichkeit und Teamgeist. Gold ging dabei an das Team aus Oberösterreich mit Sandra Kaser, Lisa Payrhuber, Florian Hattinger und Richard Kirchberger. Das Team aus der Steiermark holte sich mit nur einem halben Punkt Abstand die Silbermedaille. Bronze ging nach einem spannenden Finale an Salzburg.
Bei den Redewettbewerben präsentieren die Teilnehmenden stets in vier verschiedenen Kategorien ihre Wortgewandtheit und Spontanität vor der Jury. Dabei zählen vor allem Wirkung, Aufbau und Inhalt der Vorträge. Darüber hinaus achtet die Jury auf Sprachtechnik und Aussagekraft. Schlagfertigkeit und Argumentation sind zudem bei den Interviews im Anschluss gefragt. Bei der Spontanrede – der Königsdisziplin der Redewettbewerbe – gibt es nach zwei Vorrunden traditioneller Weise ein spannendes KO-System. Dabei sprechen jeweils zwei Kandidaten nach einer Minute Vorbereitungszeit zu demselben Thema und kämpfen um den Aufstieg ins Finale.
In der Kategorie „Vorbereitete Rede unter 18 Jahre“ überzeugte Fabian Butzenlechner aus Niederösterreich die Jury mit seiner Rede zum Titel „Welthunger – unlösbar oder einfach ein Verteilungsproblem?“. Kompetenz und kritische Meinungen zeigten auch die Teilnehmenden der Kategorie „Vorbereitete Rede über 18 Jahre“. Als Siegerin dieser Sparte ging die Niederösterreicherin Daniela Allram hervor. Ihr Redethema lautete „Einhörner – Ein Fabeltier als Sinnbild unserer Generation“. Dabei bewies sie eindrucksvoll, dass Jugendliche heutzutage alle Möglichkeiten der Welt haben, jedoch gleichzeitig mit großen Erwartungen und einem enormen Leistungsdruck konfrontiert sind.
In der Kategorie „Neues Sprachrohr“ ging die Goldmedaille an Oberösterreich. Die erfahrene Rednerin Christina Endmayer regte mit rhetorischem Geschick und Reimen über „Das Bild der Welt“ zum Nachdenken an. Bei den spannenden Duellrunden in der Kategorie „Spontanrede“ konnte sich wiederum Karoline Entfellner aus Salzburg durchsetzen und sich somit die Goldmedaille sichern