Japan blockiert Einfuhr von europäischem Rindfleisch
Das am 1. Februar 2019 in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit Japan zeigt für den Export von Schweinefleisch und Molkereiprodukten aus der Europäischen Union zwar erste Erfolge, die Einfuhr von Rindfleisch aus mehreren EU-Mitgliedstaaten wird von der japanischen Regierung aber weiterhin blockiert, indem man sich mit der Anerkennung aller EU-Länder als BSE-freie Gebiete Zeit lässt. EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat während eines mehrtägigen Besuchs mit einer Wirtschaftsdelegation in Japan sein politisches Gewicht in die Waagschale geworfen und auf ein Ende der Handelsbeschränkungen gedrängt. Der Agrarkommissar argumentierte mit der Öffnung der EU für japanisches Kobe-Rindfleisch, weshalb im Gegenzug auch der Handelspartner die zugesagte Marktöffnung nicht unterlaufen dürfe.
Im Freihandelsabkommen wurde ausgemacht, dass Japan seine Einfuhrzölle für Rindfleisch von 38,5% auf 9% innerhalb von 15 Jahren abbaut. Irland, Frankreich, Österreich, das Vereinigte Königreich, Dänemark, Italien, die Niederlande, Polen und Schweden dürfen bereits liefern. Rindfleisch aus 19 EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland und Spanien, lehnt Japan dagegen ab. Er sei sich sicher, dass alle EU-Mitglieder die Auflagen der japanischen Veterinärbehörden erfüllen, erklärte Hogan und wies darauf hin, dass es in der EU seit 2005 kein BSE mehr gebe.