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Hoffnung für Bauern an neuer B68 und B70

Nachdem die vom Bau der B68 neu und B70 neu betroffenen Landwirte im Februar mit einem offenen Brief die Unterstützung der Landwirtschaftskammer gefordert haben, kam es mit den Vertretern beider Straßenprojekte zu Gesprächen mit dem Kammerpräsidenten Titschenbacher und Kammerdirektor Brugner. In beiden Projekten wurde zwar Verständnis für die Landwirte, die ihre fruchtbaren Böden an die Straße verlieren werden, gezeigt, gleichzeitig aber auch ganz klar gesagt, dass die LK sich nicht hinter den Widerstand gegen die Straßenprojekte stellt. Lediglich Unterstützung beim Verkauf der Grundstücke könne ihnen geboten werden.

Da sich die LK-Steiermark, vehement gegen das Renaturierungsgesetz ausspricht und dabei die Wirtschaftsgrundlage der kleinen landwirtschaftlichen Betriebe schützen will, sowie sich Sorgen um die Versorgungssicherheit mit Lebensmittel macht, hoffen die betroffenen Grundstückseigentümer nun doch auf ein Umdenken der LK und des Bauernbundes vor allem im Bereich der Bodenversiegelung.  In der letzten Landtagssitzung, wo es in der aktuellen Stunde um die Blockade des Renaturierungsgesetzes ging, haben die Abgeordneten von ÖVP und FPÖ ihr Engagement für die kleinen Landwirte betont. So hat Gerhard Holler von der ÖVP gemeint, dass er für die kleinen Bauern kämpfen wird und auch Andreas Kinsky von der ÖVP meinte, dass bereits ein aus der Nutzung nehmen von Flächen einer Enteignung gleichzusetzen sei und er für die Kinder der landwirtschaftlichen Betriebe, welche von der Renaturierung bedroht sind, kämpfen wird.

Sepp Archan, von Enteignung bedrohter Landwirt an der B70 neu hofft nun, dass die Petition zum Schutz hochwertiger Ackerflächen und gegen die Zwangsenteignung im Zuge der Straßenprojekt B68 neu und B70 neu, mit mehr als 1000 Unterschriften von der breiten Bevölkerung mitgetragen, nun im Landtag Unterstützung findet.

Katja Maurer, betroffene Landwirtin an der B68 neu findet, wenn unsere Petition zum Schutz hochwertiger Ackerflächen und gegen Zwangsenteignung keine Unterstützung im Landtag findet, scheint es den Regierungsparteien nur um wirtschaftliches Wachstum ohne Rücksicht auf die Natur und zukünftige Generationen zu gehen. Denn, wer Flächenstilllegung für Regenerierungszwecke verpönt, aber Versieglung für Straßen gutheißt hat die Notwendigkeit einer intakten Natur nicht verstanden.

Bei den Starkregenereignissen Anfang Juni hat man sehr deutlich gesehen, dass jeder Quadratmeter Boden der Wasser speichern kann, notwendig ist, so sind in Kirchberg an der Raab betroffenen Flächen im Zuge der Unwetter schon bei einem HQ4 Ereignis unter Wasser gestanden. Nimmt man der Raab durch den Straßenbau noch mehr unversiegelten Boden weg, kommt es unweigerlich zu häufigeren und schlimmeren Überflutungen.

Im Zuge des Renaturierungsgesetzes fürchtet die Landesregierung unkontrollierten Kosten, bei Straßenprojekten im dreistelligen Millionenbereich scheinen sie aber keine Bedenken zu haben, meinen die Gegner der Straßenprojekte.

Die Bürgerinitiativen gegen die B68 neu und B70 neu stellen klar ist, dass sie weiterhin gegen den Bodenraub und die Versiegelung ihrer Ackerböden entlang von Kainach und Raab ankämpfen werden, unterstützt von großen Teilen der Bevölkerung, die Faktenlage spricht ohnehin für das Verhindern weiterer Bodenversiegelung. Klar ist auch, die geplanten Ausbauvarianten sind nicht alternativlos – diese Aussage der Betreiber verhindert nur die Auseinandersetzung mit den klimabedingten Tatsachen und verhindere positive, rasche und zukunftsfähige Verkehrslösungen.