Gut besuchter Jungbauern-Tag in Wien
160 junge Bäuerinnen und Bauern diskutierten beim Tag der jungen Landwirtschaft über die „Ernährung der Zukunft“. Sie wurden von Jungbauern-Obmann Stefan Kast dazu aufgerufen, in ihrem beruflichen wie privaten Umfeld „mutig und offensiv agrarische Themen anzusprechen!“.
Das traditionelle Diskussionsforum der Österreichischen Jungbauernschaft am 6. Dezember im Landwirtschaftsministerium in Wien zählt längst zu den jährlichen Fixpunkten im Veranstaltungskalender von Jungagrariern aus ganz Österreich. Heuer konnten Obmann Kast und Jungbauern-Geschäftsführer David Süß erneut vier hochkarätige Referenten dazu gewinnen, unterschiedliche Einblicke rund um das Thema Ernährung zu geben.
Der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer, beseitige mit seinen Daten und Fakten mögliche Wissenslücken über die Ernährungsgewohnheiten der österreichischen Bevölkerung. In seinem Referat über „Wie ernährt sich Österreich“ berichtete er über den steigenden Verbrauch an Fleischprodukten bei gleichzeitigem Rückgang des Verzehrs von Milchprodukten in den vergangenen 30 Jahren. Interessantes Detail: In kleineren Landgemeinden wird mittlerweile deutlich mehr Fleisch gegessen als in Städten. Generell, so Pesendorfer, sei in Österreich ein höheres Ernährungsbewusstsein erkennbar. Der Konsum von Schweinefleisch, Fett oder Zucker sei rückäufig, jener von Geflügel, Obst, Gemüse, Fisch und generell Bio-Produkten werde immer stärker. Nicht ganz neu: Frauen leben ernährungsbewusster als Männer, junge Männer konsumieren deutlich mehr Alkohol.
Laut Startup-Gründer Christoph Thomann seinen mittlerweile Insekten am Speiseplan „das Zukunftsthema schlechthin!“ Thomann vertreibt über seine Firma „Zirp“ seit vier Jahren essfertige Insekten in ganz Österreich. In Südamerika und Asien sei der Verzehr von Insekten „nichts außergewöhnliches mehr, ganz im Gegenteil.“ In der anschließenden Pause probierten viele der jungen Besucher erstmals Heuschrecken, Mehlwürmer und Heimchen.
Von vielen Teilnehmern mit Spannung erwartet worden war das Referat von Udo Pollmer, bekannt wortgewandter Lebensmitteltechniker aus Deutschland über angebliche Trends, Ernährungsmythen und Halbwahrheiten etwa die biologische Wirtschaftsweise betreffend oder auch den Verzehr von Insekten.
Zum Abschluss berichtete Othmar Commenda, Chef des Bundesheer-Generalstabs, über die Ernährungssicherheit in Österreich. Der General nannte globale Herausforderungen und Krisenherde, zeigte diverse Bedrohungsszenarien auf und gab den Teilnehmern Tipps, wie man sich als Einzelner auf mögliche Krisensituationen vorbereiten könnte.
Bundesobmann Stefan Kast zog nach einer Diskussion zufrieden Bilanz: „Auch heuer haben wir wieder wichtige Zukunftsfragen diskutiert. Als Jungbauernschaft werden wir auch in nächster Zeit mutig und offensiv solche Themen ansprechen!“