Foto: Jürgen Mück

Goldwaschen als Zusatzqualifikation?

Beflügelt durch den Sensationsfund eines Goldnuggets in der Pitten vor Kurzem, machte sich eine Gruppe von Schülern der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Warth auf Schatzsuche im Schlattenbach bei Scheiblingkirchen.  

„Die Anfänge des Goldbergbaus in der Region um Thann reichen über 2.000 Jahre zurück zu den Römern. Dies ist wahrlich eine historische Sensation, weil es das einzige wissenschaftlich dokumentierte Abbaugebiet des begehrten Edelmetalls im Ostalpenraum ist“, betont Professor Markus Schöll. „Abgebaut wurden damals jedoch keine Goldadern in Bergwerken, vielmehr schürften die Römer nach dem sogenannten Seifengold. Dies wurde durch Wind und Wasser verfrachtet und ist nun in Flüssen und Bächen zu finden. Ausgestattet mit diesem geschichtlichen Wissen packte die Schüler regelrecht das Goldfieber und es wurde einen Nachmittag lang mit eigenen Waschpfannen nach dem Edelmetall im Schlattenbach gesucht“, so Schöll.   

Trotz intensiven Suchens hielt sich bei der ersten Goldsuche die Ausbeute in Grenzen. Ein Schatz konnte zwar nicht gehoben werden, aber immerhin wurde eine alte Kupfermünze gefunden, die auf das Jahr 1902 datiert wurde. Für das nächste Schuljahr sind bereits wieder ein Goldwasch-Kurs geplant. 

Seit vier Jahren wird im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts der Goldabbau der Römer in der Buckligen Welt im sogenannten Revier „Karth“, der Region rund um Thann, wissenschaftlich erforscht. Mittels archäologischen Grabungen konnte nachgewiesen werden, dass Staubecken und Wasserleitungstrassen eigens angelegt wurden, um das Edelmetall zu gewinnen. Über rund 200 Jahre hinweg wurde diese Form der Goldgewinnung betrieben.

Erst viel später im Mittelalter fand der Abbau von Metall, wie Eisen, Kupfer, Silber und auch Gold, in Bergwerken statt. Der wohl bekannteste Zeuge dieser vergangenen Epoche ist der Georgi-Stollen bei Pitten. Hier wurde hauptsächlich Eisen abgebaut.