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Gmundner Milch kämpft mit hohen Anlieferungsmengen

Mit einem Umsatz von 199 Mio. Euro (+13%) und einem Bilanzgewinn von rund 1,27 Mio. Euro blickt die Gmundner Molkerei auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Die starke Nachfrage bei Milchfetten, ein erfolgreiches Wachstum im oberösterreichischen Raum sowie neue Projekte und Kooperationen im Export machten dieses Ergebnis möglich. So konnten 118 Mio. Euro Milchgeld an die rund 2.500 Mitglieder ausbezahlt werden, das entspricht einem Plus von 28 Mio. gegenüber dem Vorjahr, teilt Geschäftsführer Michael Waidacher mit.

„Im oberösterreichischen Heimmarkt konnte der Absatz der Gmundner Milch- Markenprodukte schon das zweite Jahr in Folge wesentlich gesteigert werden. Die vielfältigen Käsespezialitäten, aber auch die frische Vollmilch waren und sind wichtige Aushängeschilder dieses Erfolges. Der Trend zu regionalen Lebensmitteln fördert diese Entwicklung“, so Obmann Josef Fürtbauer.

„Unsere Käseproduktion läuft trotz ständiger Investitionen, wie dem Ausbau der Reifungs-Kapazitäten auf 120.000 Käse-Laibe rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr mit voller Auslastung“, berichtet Waidacher. Neue Kunden und Partnerschaften wie etwa in Spanien oder Kroatien stärkten die Exportentwicklung des oberösterreichischen Milchproduzenten. Neben der klassischen Haltbarmilch gehören aber auch Käsesorten, Butter oder Spezialprodukte zu den Exportschlagern der Gmundner Molkerei. Die Exportquote des Unternehmens liegt bei 51%.

„Die Vielfalt und das hohe Qualitätsniveau unserer bäuerlichen Betriebe sind eine wichtige Grundlage, um bei Kunden und Märkten im In- und Ausland punkten zu können“ unterstreicht Obmann Fürtbauer. Mit dem ÖSV-Schifahrer Vincent Kriechmayr als Produktbotschafter und der Weiterentwicklung der Kooperation mit der Gmundner Keramik Manufaktur seien auch im Marketing und Verkauf wertvolle Akzente gesetzt worden.

So wie anderen Verarbeitern bereiten auch der Gmundner Molkerei die steigenden Milchanlieferungen Probleme. Im vergangenen Jahr wurden von den Mitgliedern 335 Mio. kg Rohmilch übernommen, um 4,7% mehr als im Vorjahr. Auch zu Jahresbeginn 2018 setzte sich dieser Trend weiter fort. Diese hohen Milchmengen würden derzeit am Markt nicht oder nur zu schlechten Preisen nachgefragt, so der Geschäftsführer. Zudem seien in den Interventionslägern der EU noch 370.000 t Magermilchpulver vorhanden. „Wir versuchen mit Programmen, aber vor allem mit viel Kommunikation und Information ein Bewusstsein bei unseren bäuerlichen Betrieben für diese Situation zu schaffen“, erläutert Fürtbauer.

„Wir haben eine klare Strategie, nämlich die Milch unserer bäuerlichen Betriebe mit einer möglichst hohen Wertschöpfung zu verarbeiten. Diesen Wechsel vom Mengen- zum Wertschöpfungswachstum haben wir in den letzten Jahren eingeleitet, und wir werden ihn auch konsequent weitergehen“, kündigt Waidacher an.