Foto: LKÖ/ C. Jung-Leithner

Gemischte Gefühle für Ernte 2023

 

Bei Getreide ohne Körnermais wird derzeit von einem 2%-igen Ernteplus gegenüber 2022 bzw. einer Gesamtmenge von 3,065 Mio. Tonnen ausgegangen – bei einem 2%-igen Flächenrückgang auf insgesamt rund 520.100 ha.

Trotz dieser guten Ernteaussichten ist die Stimmung im österreichischen Ackerbau wegen stark gefallener Preise, hoher Kosten, fehlender Pflanzenschutzmittel und damit absehbarer Verluste bei den Herbstkulturen mehr als getrübt. Wie die Situation im Detail aussieht, beleuchteten LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger und LK Burgenland-Präsident Niki Berlakovich heute beim Ernte-Pressegespräch 2023 in Leithaprodersdorf, nahe Eisenstadt.

Nicht nur die niedrigen Getreidepreise vermiesen die Stimmung vieler Ackerbauern. Auch der Ausfall tausender Hektar bereits angebauter Kulturen wegen fehlender Pflanzenschutz-Wirkstoffe sorgt für Unverständnis. „Dass die EU weiter auf rigorose Verbote, statt auf Bewährtes und innovative Lösungen setzt, ist weder nachhaltig, noch dient es der Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Ca. 5.000 ha Zuckerrüben wurden heuer vom Rübenderbrüsselkäfer abgefressen – trotz einer Vielzahl an Vorsorgemaßnahmen wie Pheromonfallen etc. Somit ist umgerechnet mehr als der gesamte Zuckerbedarf von Wien dem Mangel an Pflanzenschutz zum Opfer gefallen – eine für uns absolut nicht zufriedenstellende Situation. Schließlich haben unsere Betriebe viel Arbeit und auch Geld investiert. Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung muss am Feld beginnen, indem wir unsere Kulturen schützen können, um Ertrag und Qualität zu sichern“, fordert Moosbrugger.

Ähnlich stellt sich die Situation auch beim Ölkürbis dar, der für die Kürbiskernöl-Produktion verwendet wird. So wurden bei dieser Kultur ca. 10.000 ha bzw. ein Drittel der Fläche geschädigt.