Fipronil-Eier: Schultes fordert Ende der „Konsumententäuschung“
Österreichs Konsumenten können bei vielen Produkten nicht erkennen, ob Käfigeier aus anderen Ländern enthalten sind. In den heimischen Supermärkten werden Eier aus österreichischer Boden- sowie Freilandhaltung konzentriert angeboten und sind für die Konsumenten auch gut erkennbar. Dies meint Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes zur aktuellen Situation bei mit Fipronil belasteten Eiern. Bei Mehlspeisen, Teigwaren, Keksen und Mayonnaisen könnten die Österreicher allerdings nicht sehen, woher das Ei darin stammt. „Wir wollen die Täuschung der Verbraucher hier endlich beenden und fordern eine klare Information über Herkunft und Haltungsform. Die bäuerliche Interessenvertretung will mehr Transparenz und verlangt daher bei allen Eiern in der Verarbeitung sowie in der Gastronomie die Kennzeichnung von Haltungsform und Herkunft.“
Derzeit werde täglich rund eine Million an frischen Eiern in der Schale importiert. Da seien die Einfuhren von Eipulver und Flüssigei für die Industrie noch gar nicht mitgerechnet. Die sogenannten Schaleneier kämen zum größten Teil aus ausgestalteten Käfigen innerhalb der EU. Hingegen stammen Eipulver und Flüssig-Ei aus der Käfighaltung, die in der EU seit 2012 und in Österreich seit 2009 verboten ist.
„Gerade im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit haben die heimischen Legehennenbetriebe angesichts dieser ungleichen Wettbewerbssituation das Nachsehen. Schließlich ist die Eierproduktion in den anderen Mitgliedstaaten wesentlich günstiger. Derzeit ist es so, dass in der Verarbeitung und in der Außer-Haus -Verpflegung beim Ei in den meisten Betrieben nicht die Haltungsform, sondern der Preis zählt. Das gilt auch für die Eiimporte aus Übersee und Asien, wo die Hühner in den Ställen und Käfigen von EU-konformen Standards nur träumen können“, so Schultes.