Foto: MIVA Austria

Fahrradaktion der MIVA 2024

 

Fahrräder sind Fahrzeuge mit geringen Kosten und großer Wirkung. In ihrer traditionellen MIVA-Fahrrad-Aktion 2024 bittet die österreichische MIVA wieder um Spenden zur Finanzierung von Fahrrädern für Projekte in mehreren Regionen der Welt. Fahrräder sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch billig und vielfältig einsetzbar.

Ein Priester der Diözese Rulenge-Ngara hat für die Berufsschule der Stadt Biharamulo eine Maschine zum Recycling von Plastikabfällen in Betrieb. Aus dem Altstoff werden Fliesen, Becher, Teller und Schüsseln hergestellt. Dieses neue Geschäftsmodell ist höchst erfolgreich, bringt Arbeitsplätze und sogar ganze Schulen in der Region engagieren sich. Nun soll das Recycling ausgebaut werden. Eine größere Maschine bietet mehr Kapazität. Zusätzlich soll das Einzugsgebiet erweitert werden. Sieben umliegende Gemeinden werden mit MIVA-Lastenfahrrädern ausgestattet. Mit ihnen soll der Plastikabfall, der vor allem auf den Märkten anfällt, gesammelt und nach Biharamulo gebracht werden. Mittlerweile steigt die Nachfrage nach den praktischen Fahrzeugen mit zwei Pedalen. Auch die lokale Produktion von Lastenfahrrädern kurbelt die lokale Wirtschaft an.

„Radfahren für Widerstandskraft“ heißt ein Projekt, das vom Hilfswerk Österreich gemeinsam mit der türkischen Ayhan Kara Vakfi Foundation in Iskenderun und Defne auf die Beine gestellt hat. Die Folgen des verheerenden Erdbebens, das am 6. Februar 2023 die Region erschüttert hat, sind dort immer noch deutlich spürbar. Kinder und Jugendliche, die mit einem Schlag aus ihrem gewohnten Leben gerissen wurden, leiden bis heute. Das Trauma ist nicht überwunden: Stress, Ängste und seelische Erstarrung sind die Folge. Einfache Fahrräder sollen nun besonders den jungen Menschen helfen, durch Mobilität und Bewegung ihre Lebensfreude zurückzugewinnen und ihre Schockstarre zu überwinden.

Fahrräder gehören von Anfang an zur mittlerweile 75-jährigen Geschichte der MIVA Austria. 1949, im ersten Jahr ihres Bestehens, konnten aus den gesammelten Spenden immerhin zwölf MIVA-Räder finanziert werden. Seither haben sie neben den anderen MIVA-Fahrzeugen nichts an Bedeutung verloren. In entlegenen Dörfern sind sie für die kirchlichen Laienmitarbeiter und Laienmitarbeiterinnen eine willkommene Hilfe. Schülerinnen und Schüler und bisweilen auch ihre Lehrkräfte benützen sie auf dem Schulweg. MIVA-Fahrräder werden auch als Fahrradambulanzen für den Krankentransport eingesetzt, als Lastenfahrräder für diverse Zwecke oder eben – wie in der Türkei – zum Wiedergewinnen der Freude an Bewegung und Zeichen der Hoffnung. Ein MIVA-Lastenfahrrad in Tansania kostet umgerechnet 650 Euro, ein MIVA-Fahrrad in der Türkei inkl. Fahrradhelm 85 Euro.

Das Ziel des katholischen Hilfswerks MIVA – der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft – ist es, Menschen in den ärmsten Regionen der Welt mit Mobilität zu unterstützen. Mobilität ist vielfältig: Sie sichert Existenzen, ermöglicht Bildung, schenkt den Menschen Hoffnung, hilft Distanzen zu überwinden und rettet im Notfall Leben. Mehr zur MIVA und den Spendenmöglichkeiten auf www.miva.at.