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EU will mehr Kompost statt Mineraldünger

Der Ausschuss für den EU-Binnenmarkt im Europaparlament stimmt über die Reform der EU-Düngemittelverordnung ab. Ziel der Überarbeitung ist die EU-weite Harmonisierung von Regeln zum Inverkehrbringen von mineralischen und organischen Düngemitteln sowie von Dünger mit kontrollierter Freisetzung mit CE-Kennzeichnung auf dem EU-Markt. Dabei wird auch festgelegt, welche Anforderungen organische Düngemittel erfüllen müssen, um mit dem CE-Label auf dem gesamten EU-Binnenmarkt gehandelt werden zu dürfen. Heute werden lediglich 5% der organischen Abfälle als Düngemittel genutzt. Die EU-Kommission geht davon aus, dass langfristig 30% des Mineraldüngers durch Kompost, Klärschlamm oder Tiermehl ersetzt werden können.

Umstritten ist der Cadmiumgehalt in Phosphatdüngemitteln. Der Umweltausschuss im EU-Parlament stimmte Ende Mai für einen Cadmiumgrenzwert von 60 mg/kg, der nach drei Jahren auf 40 mg/kg gesenkt werden soll und nach neun Jahren auf 20 mg/kg. Das geht den Herstellern von Mineraldüngern viel zu weit.

Der Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften, COPA-COGECA, kann den geplanten Regeln der EU-Kommission zur Förderung der Verwendung organischer und abfallbasierter Düngemittel durchaus etwas abgewinnen, warnt jedoch, dass damit nicht der Kern des Problems angegangen werde und mehr Realismus notwendig sei. „Wir begrüßen die Tatsache, dass dieser Vorschlag den Anwendungsbereich der EU-Düngemittelverordnung auch auf organische Düngemittel ausweitet, sodass Landwirte in Europa eine größere Auswahl und besseren Zugang zu Dünger erhalten“, sagte COPA-COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen. Trotzdem würden die diskutierten Regeln „keine bedeutenden Auswirkungen“ haben. Die Kompromissänderungsanträge der EU-Abgeordneten seien aber ein Schritt in die richtige Richtung, so Pesonen.