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Dachverbände wollen zwei Fördersäulen beibehalten

Der Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften, COPA-COGECA, betont in einer Stellungnahme zur zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), dass die aktuelle Struktur – mit zwei starken Säulen – erhalten bleiben muss und weiterhin gemeinsame EU-weite Regeln gelten. Auch die aktuellen Maßnahmen zur Bewältigung von Marktvolatilität – Direktzahlungen, Marktsicherheitsnetze und Risikomanagementinstrumente – sollten fortgesetzt werden. Ferner tritt die Interessenvertretung für eine Fortführung der Direktzahlungen ein, da sie das beste Instrument seien, um den Landwirten zu helfen, Risiken zu bewältigen und ihr Einkommen zu stabilisieren. „Direktzahlungen sollten ausschließlich an aktive Landwirte fließen, welche zur Ernährungssicherheit beitragen und öffentliche Güter sowie Dienstleistungen bereitstellen“, betonte COPA-Präsident Martin Merrild.

Von grundlegender Bedeutung sei es auch, die GAP zu vereinfachen, insbesondere die Greening-Maßnahmen, da ihre Komplexität Innovation und Effizienz hemme, und sie mit zu vielen Verwaltungslasten für die Landwirte verbunden sei. Die jüngste Krise habe deutlich gezeigt, dass die politischen Instrumente der aktuellen GAP angepasst und modernisiert werden müssten, um sie besser auf die Marktbedingungen abzustimmen. „Um die zunehmende Volatilität zu bekämpfen, müssen den Landwirten neue wie auch leistungsstärkere Risikomanagementmaßnahmen zur Verfügung gestellt und Terminmärkte weiterentwickelt werden. Die Anwendung dieser Instrumente sollte für die Landwirte freiwillig bleiben“, sagte Merrild.

Zugleich gehe es auch darum, für ein attraktives Leben in ländlichen Gebieten zu sorgen, um junge Menschen zum Einstieg in den Sektor zu bewegen und Landflucht zu stoppen. Die Umsetzung der Erklärung von Cork 2.0, „Ein besseres Leben in ländlichen Gebieten“, sei essenziell, um dafür zu sorgen, dass die richtigen Instrumente für einen nachhaltigeren und intelligenteren ländlichen Raum zur Verfügung stehen, unterstrich Merrild.

In diesem Zusammenhang betonte COGECA-Präsident Thomas Magnusson die Notwendigkeit, Infrastrukturen wie auch den Zugang zu Breitband zu verbessern, um die Landwirte in die Lage zu versetzen, ihr Geschäft weiterzuentwickeln und intelligente Agrarwirtschaft sowie digitale Technologien zu nutzen. „Intelligente Landwirtschaft und Präzisionslandwirtschaft können den Landwirten dabei helfen, mehr mit weniger Ressourcen zu produzieren. Betriebsmittel wie Düngemittel können genauer eingesetzt werden, wodurch die Landwirte Betriebsmittelkosten einsparen können“, so Magnusson.

Angesichts der Tatsache, dass die Landwirte beispielsweise nur 20% vom Preis eines Steaks erhalten, sei es unerlässlich, dass die Landwirte einen größeren Teil davon erhalten. Dies könne erreicht werden, indem Bauern ermutigt werden, sich landwirtschaftlichen Genossenschaften wie auch anderen Erzeugerorganisationen anzuschließen, die ihnen dabei helfen, ihre Produkte zu vermarkten und einen besseren Erlös für sie zu erzielen. „Um erfolgreich zu sein müssen Genossenschaften innovativ sein und den Konsumententrends folgen“, so Magnusson.