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Deutschland: Mehrheit für „moderne Landwirtschaft“

Für die deutschen Bundesbürger ist die Landwirtschaft für Gesellschaft und Wirtschaft von hoher Bedeutung. 87% der Bundesbürger sehen eine leistungsfähige Landwirtschaft als wesentlichen Bestandteil der Lebensqualität und -fähigkeit des Landes. Zudem betrachten sie den landwirtschaftlichen Beruf als einen der wichtigsten und zukunftsträchtigsten. Dies geht aus einer Umfrage zum Image der Landwirtschaft 2017 hervor, die der gemeinnützige Verein i.m.a beim Meinungsforschungsinstitut Emnid in Auftrag gegeben und gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) in Berlin vorgestellt hat.

„Die Ergebnisse der Emnid-Untersuchung bestärken uns, dass die Bauernfamilien mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit den richtigen Weg eingeschlagen haben – sie sind für uns Ansporn“, erklärte Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes und Vorsitzender des i.m.a. Er kündigte an, den Dialog mit den Konsumenten weiter auszubauen und zu intensivieren.

Zwar attestiere die Mehrheit der Bevölkerung den Landwirten, dass sie bei der Lebensmittelqualität, dem Unternehmertum, bei der Sicherung der Arbeitsplätze auf dem Land und der Pflege der Landschaft erhebliche Fortschritte erreicht haben, es würden aber auch Herausforderungen aufgezeigt. Der größte Handlungsbedarf bestehe bei der Anerkennung der Nutztierhaltung und beim umweltbewussten Wirtschaften.

Während das Image der Bauern über alle Bevölkerungsgruppen hinweg durchwegs positiv ausfällt (79%), ist die Zustimmung zur „modernen Landwirtschaft“ mit 61% verhaltener. Beim Konzept von „Tierwohl“ assoziieren 91% der Bundesbürger mehr Platz für die Tiere und eine artgerechte Haltung. Das Konzept wird als Gewinn für die Nutztiere, aber auch für die Landwirte und Verbraucher angesehen. 79% der Konsumenten gaben an, ein besseres Gefühl beim Einkaufen zu haben. Drei von vier Bundesbürger gehen von höheren Verbraucherpreisen beim Tierwohl aus, was dem Tierhalter über bessere Erzeugerpreise zugutekommen sollte. Fast jeder zweite Befragte hat Interesse an landwirtschaftlichen Themen; Frauen deutlich mehr als Männer. Für die Verbraucher sind Lebensmittelqualität (94%), der Umgang mit Nutztieren (89%) und die Transparenz in der Lebensmittelproduktion (85%) die wichtigsten Themen.

Die Studie ist für Patrik Simon, Geschäftsführer des i.m.a, eine wichtige Grundlage für die Ausrichtung der Informationsangebote über die Landwirtschaft. Begegnungsmöglichkeiten auf den Höfen seien dabei ein wichtiger Bestandteil. „Mit Projekten wie etwa ‚EinSichten in die Tierhaltung‘ oder dem außerschulischen ‚Lernort Bauernhof‘ bekommen interessierte Zielgruppen die Chance, Landwirtschaft live zu erleben“, so Simon.

Das Fernsehen ist als Informationsquelle über die Landwirtschaft unverändert die Nummer eins (71%), verliert jedoch in der Trendbetrachtung leicht um 3%, geht aus der Studie hervor. Auch die anderen klassischen Medien wie Radio, Tageszeitungen und Illustrierte verlieren (-1 bis 6%). Dagegen nimmt die Bedeutung der Online-Angebote auf niedrigem Niveau zu (+8 auf 41%).

Nach der Emnid-Untersuchung 2017 würden acht von zehn Bundesbürger ein Pflichtfach über die Landwirtschaft in den Schulen begrüßen. 61% der Befragten kritisierten, dass gegenwärtig im Unterricht zu wenig landwirtschaftliche Themen behandelt würden.

Die Meinungsumfrage zum „Image der deutschen Landwirtschaft 2017“ hat Emnid vom 13. bis 24. Februar 2017 erhoben. Mit 1.000 Interviews bei der deutschsprachigen Bevölkerung in Privathaushalten ab 14 Jahren sei die Untersuchung repräsentativ. Der vollständige Ergebnisbericht zur Studie steht auf aiz.info als Download zur Verfügung.