Deutscher Milch-Rohstoffwert steigt deutlich
Nach Rückgängen im Februar, März und April überrascht der Kieler Rohstoffwert Milch im Mai 2017 mit einem Anstieg von mehr als 3 Cent/kg. Der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelte Wert legte um 11,4% auf 33,2 Cent zu, berichtete die „agrarzeitung“ online. Die Ursache für den Preissprung sind vor allem die höheren Butterpreise, die um 11,8% auf 4.690 Euro/t zulegten. Die mittleren Preise für Magermilchpulver stiegen im Mai um 6,9% auf 1.809 Euro/t.
Der vom Institut für Ernährungswirtschaft Kiel, monatlich ermittelte Rohstoffwert Milch gilt bekanntlich für Standardmilch mit 4% Fett und 3,4% Eiweiß, ab Hof und ohne Mehrwertsteuer. Berechnungsbasis sind die Bruttoerlöse für Butter und Magermilchpulver. Der Rohstoffwert gibt also nicht den Auszahlungspreis einer bestimmten Molkerei an, er gilt aber als wichtiger Indikator für die Preisentwicklung bei Milchprodukten in Deutschland und Europa.
Die verbesserte Milchmarktlage hat das größte deutsche Molkereiunternehmen, die DMK, bewogen, die Erzeugerpreise zu erhöhen. So wurde der Milchpreis für den Monat Mai um 1 Cent auf 33 Cent/ kg angehoben, für Juni wurde eine weitere Steigerung auf 34 Cent/ kg angekündigt. DMK habe bei den jüngst abgeschlossenen Verhandlungen mit dem deutschen Einzelhandel unter anderem im Produktbereich „weiße Linie“ sowie bei Butter und Käse Preiserhöhungen realisieren können und gebe diese nunmehr an die Milchlieferanten weiter, teilte das Unternehmen mit.
Die DMK Gruppe verfügt in zehn deutschen Bundesländern über 26 Standorte und beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen bezieht seinen Rohstoff von 8.300 aktiven Milcherzeugern und verarbeitet zirka 6,7 Mrd. kg Milch pro Jahr. Mit einem Umsatz von 4,6 Mrd. Euro zählt die DMK auch europaweit zu den führenden Unternehmen der Milchwirtschaft.