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Borkenkäferschäden erreichen vier Mio. Festmeter

Ein kleiner Käfer – in der Größe von etwa fünf Millimetern – wütet in Österreichs Wäldern, vor allem nördlich der Donau. Die Rede ist vom Borkenkäfer. Er bevorzugt Fichten, die heimische Hauptbaumart, sowie warmes, trockenes Klima – beides findet er zum Beispiel im Mühl- oder Waldviertel. Waldbesitzer setzen alles daran, die Vermehrung dieses Schädlings einzudämmen und das Holz so rasch wie möglich aus dem Wald zu transportieren. Der Schaden für dieses Jahr wird trotzdem beträchtlich sein. Die Land&Fors Betriebe Österreich rechnen mit 4 Mio. Festmetern.

„Die früh einsetzende und den gesamten Sommer anhaltende Hitzewelle sowie der warme, trockene Herbst waren ein Eldorado für den Borkenkäfer. Die Bäume können sich nicht mehr erholen und verlieren ihre natürlichen Abwehrfunktionen, den Harzfluss. Der Mehraufwand für Käferbekämpfung, die Übersättigung des Marktes, die sinkenden Holzpreise und die Kosten für die Wiederaufforstung machen Waldbesitzern das Leben schwer“, fasst Präsident Felix Montecuccoli die schwierige Situation für die Waldbesitzer in den betroffenen Regionen zusammen.

2017 wurden 3,5 Mio. fm Käferholz verzeichnet. Das war der bislang höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Heuer wird dieser Rekord gebrochen. „In bestimmten Landesteilen fliegt bereits die vierte Schädlingsgeneration. Wir rechnen daher mit mindestens 4 Mio. fm Schadholz“, so Montecuccoli weiter.

Die Aufarbeitung des Käferholzes ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Vom Erkennen des Schadens bis zum Absatz beim Kunden sollte eine sehr kurze Zeitspanne liegen, um einerseits den Brutzyklus der Schädlinge zu unterbrechen und um andererseits den Wertverlust des Holzes einzudämmen. Die Waldlager in Schadgebieten bauen sich jedoch nur sehr langsam ab, die Wartezeit für die Abfuhr des bereitgestellten Holzes kann oft mehrere Wochen dauern.

„Kommt es zur Verzögerung in der Abfuhr, ist ein Preisverlust die Folge. Denn bleibt das Holz liegen, verschlechtert sich die Qualität – eine ‚Bläue‘ durch Pilzbefall kann auftreten – und ganze Fuhren werden in ihrer Qualität abgewertet. Im schlimmsten Fall ist ein Verlust von bis zu 50% möglich“, erklärt Montecuccoli.

Der trockene Sommer und seine Folgen haben das Schadholzaufkommen im gesamten Europa steigen lassen. Laut „Holzkurier“ wird es in Mitteleuropa, bei einem erwarteten Einschlag von 97 Mio. fm, zu einem Schadholzanteil von 51 Mio. fm kommen. In Deutschland sind vor allem die Regionen in Mittel- und Norddeutschland betroffen. Im Jänner verursachte Sturm Friederike eine große Menge Schadholz, die Sommertrockenheit tat ihr Übriges und verursachte in Folge im gesamten Bundesgebiet enorme Schadholzmengen. In Tschechien sieht es ähnlich aus – dort werden rund 25 Mio. fm Käferholz anfallen. Auch in der Schweiz wird das Ausmaß des Käferholzanfalls steigen.