Blumen alleine sind zu wenig
„Unsere Bäuerinnen leisten neben ihrer Arbeit für Familie, Haushalt und Kinder, einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherung und Erhaltung der bäuerlichen Familienbetriebe“, stellt Landesbäuerin Johanna Haider anlässlich des Weltfrauentages klar. 31 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich werden von Frauen geführt. In Oberösterreich sind es 35 Prozent. Knapp 19 Prozent der Höfe in Oberösterreich werden durch eine gemeinsame Betriebsführung bewirtschaftet.
Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich das Image der Frauen in der Landwirtschaft sehr stark verändert. Sie haben flexibel auf neue Herausforderungen reagiert und durch Zu- und Nebenerwerb, wie etwa Direktvermarktung, Urlaub am Bauernhof, Schule am Bauernhof oder als Seminarbäuerinnen, zusätzliches Einkommen erwirtschaftet und somit auch wesentlich zur finanziellen Absicherung des Betriebes beigetragen.
60 Prozent der Bäuerinnen haben eine Lehre oder berufsbildende mittlere Schule abgeschlossen. Beinahe jede Dritte absolvierte die Matura oder ein Studium. Sie wollen auf den Betrieben mitreden und auch selbständig wichtige unternehmerische Entscheidungen treffen können. Die Bäuerinnen sind sehr aufgeschlossen, auch wenn es um die Weiterbildung geht. „Aus diesem Grund bieten die Bäuerinnen im OÖ Bauernbund heuer gemeinsam mit der SVS und dem ÖAMTC, Traktorfahrsicherheitskurse nur für Bäuerinnen an. Wir möchten den Bäuerinnen damit das nötige Rüstzeug für ihre Arbeit am Betrieb geben und dazu zählt für mich auch die Sicherheit im Umgang mit Traktoren“, ist Johanna Haider überzeugt.
Erfreulicherweise sind Bäuerinnen immer öfter in der Gemeindepolitik, in Genossenschaften und Vereinen aktiv. „Es freut mich, dass mehr als ein Drittel der Bauernbund-Mandate in der Vollversammlung der LK-OÖ von Frauen ausgeübt werden“, so Haider.
Viele werden nun meinen, brauchen wir den Weltfrauentag überhaupt noch, wo doch unsere jungen Frauen und Bäuerinnen so gut ausgebildet, kreativ und selbstbewusst sind? „Ja“, ist Johanna Haider überzeugt, „wir brauchen nicht nur den Weltfrauentag, sondern jeden Tag Frauenpolitik! Vieles konnte in den letzten Jahren für die Frauen und Bäuerinnen erreicht und verbessert werden. Doch unsere Arbeit ist noch lange nicht zu Ende“