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Bio-Sojafläche macht sich breit

 
Heuer stehen mit 26.449 ha um exakt 2.008 ha oder 8 % mehr auf den Feldern als im Vorjahr. Die Sojabohne hat damit heuer bei biologisch wirtschaftenden Betrieben den Mais überholt und ist nach Weizen zur zweitwichtigste Ackerkultur geworden. Der Bioanteil an der Gesamtfläche von Sojabohnen macht nun in Österreich knapp 40 % aus, das ist europaweit einzigartig.

Insgesamt konnte in Österreich die Fläche von Sojabohnen mit 68.414 ha ihre Position halten.. „Der Grund für diese positive Entwicklung“, erklärt Karl Fischer, Obmann des Vereins Soja aus Österreich, „ist die relative Vorzüglichkeit dieser Pflanze. Die Sojabohne weist mit rund 40 % den höchsten Proteingehalt von allen Eiweißpflanzen auf und liefert den Bauern verlässliche Erträge“. Dies liegt zum einen an den erfolgreichen Aktivitäten der heimischen Pflanzenzüchter, die Jahr für Jahr auf attraktive Sortenentwicklungen verweisen können. Zum anderen liegt es an der Kultur selbst, die mit den herausfordernden Bedingungen des Klimawandels deutlich besser zurechtkommt als Konkurrenzfrüchte. „Letztendlich entscheidend ist aber die zunehmende Nachfrage nach gentechnikfreien Sojabohnen in der Lebensmittelherstellung. Dieser Markt wächst stetig, erst recht nach Corona“, so Fischer.

Gleich 15 % der burgenländischen Ackerfläche wird der Sojabohne gewidmet. Der Bioanteil macht mit 52 % das erste Mal mehr als die Hälfte des gesamten Volumens aus. Die größte Dynamik der letzten drei Jahre entwickelte sich in Niederösterreich, mit 54 % ist der Bioanteil von allen Bundesländern am höchsten. Bis auf Vorarlberg wächst die Sojabohne in jedem Bundesland, selbst im alpinen Tirol wird sie kultiviert. „Man kann daher mit gutem Recht von einer österreichischen Pflanze sprechen“. Die ersten Anbauversuche mit Soja in Österreich starteten bereits 1875.

Im Vorjahr wurde in Österreich mit 215.000 Tonnen eine Rekordernte an Sojabohnen eingefahren. Rund 40 % dieser Produktion wurden zu Lebensmitteln verarbeitet. „Insbesondere der Fermentationsbereich ist hochaktiv“, freut sich Fischer. Immer mehr Start-ups in Österreich versuchen erfolgreich, asiatische Küche heimisch zu interpretieren. Zuletzt wurde ein ausschließlich mechanisch hergestelltes Soja-Extrudat aus Niederösterreich entwickelt, das sich hervorragend als Proteinbasis für Rezepte eignet, in denen auf Fleisch verzichtet wird. Damit reagieren heimische Soja-Unternehmen erfolgreich auf die ständig steigende Nachfrage von veganen Kunden (knapp 1 %), Vegetariern (rund 4 %) und Flexitariern (14 %) .