Bio: Österreich will Japan und Golfstaaten erobern
Aktuell gibt es rund 23.500 Biobetriebe (21,3% aller Bauernhöfe) im Land, die zusammen ein Viertel der agrarisch genutzten Fläche Österreichs bewirtschaften. Diese Zahlen präsentierten die Obfrau des Verbandes Bio Austria, Gertraud Grabmann, und der Geschäftsführer der AMA-Marketing, Michael Blass, anlässlich der Messe „Biofach“ in Nürnberg. Der Flächenzuwachs habe 2018 knapp 17.000 ha betragen. Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Salzburg mit 58,5% Biofläche, gefolgt vom Burgenland (33,8 %), Wien (32,3%) und Niederösterreich (21,5%).
Ebenso würden die aktuellen Zahlen von Eurostat zur Biolandwirtschaft in der EU ein positives Schlaglicht auf Österreich werfen. Die Alpenrepublik weist 5% der ökologisch bewirtschafteten Fläche der Union auf und ist damit Spitzenreiter unter den Mitgliedstaaten ist. Allerdings weiten viele von ihnen ihre Bioproduktion ebenfalls aus, Die Bioflächen in der EU hat von 2012 bis 2017 um ein Viertel zugenommen, zudem befinden sich noch große Flächenanteile in der Umstellungsphase. „Das wird Auswirkungen auf den österreichischen Biomarkt haben“, so Grabmann.
Am Markt wird es also enger werden. Denn die Produktion in Österreich ist nach wir vor höher ist als der Inlandsverbrauch. Gemäß den Zahlen der RollAMA, werden knapp 9% der Frischeprodukte im Lebensmitteleinzelhandel in Bioqualität gekauft werden. Österreich wird damit innerhalb Europas nur von Bio-Großnationen wie Dänemark und Schweden sowie der Schweiz übertroffen, informierte Michael Blass. 2018 stieg die Menge der abgesetzten Biolebensmittel zwar um 7,4%, ihr Wert um 6,7%. Die Biobranche ist aber auf den Export angewiesen. Etwa 50% der Biolebensmittel aus Österreich gehen ins Ausland. Daher sei die Erschließung neuer Märkte wichtig, so Obfrau Grabmann. Neue Hoffnungsmärkte seien Japan und die Golfregion. Hier werde der Verband heuer bei Lebensmittelmessen in Tokio und Dubai vertreten sein.