Foto: Energiepark Bruck

Biministerieller Start für Agri-Photovoltaik in Bruck

Nach einer mehrjährigen Entwicklung ging am 10. November die Agri-Photovoltaik Anlage Sonnenfeld in Bruck/Leitha ans heimische Stromnetz. Die Agri-PV-Anlage ermöglicht eine Mehrfachnutzung der Fläche für die solare Stromerzeugung und durch die hochaufgeständerte Bauweise und die beweglichen Sonnenfänger als agrarische Fläche. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Geschäftsführer Ingmar Höbarth vom Klima- und Energiefonds waren zur Inbetriebnahme vor Ort.

Forstminister Norbert Totschnig: „Gerade in Zeiten der Energiekrise müssen wir alle erneuerbaren Energiequellen stärken, um von fossilen Brennstoffimporten unabhängiger zu werden. Unsere land- und forstwirtschaftlichen Betriebe leisten hier bereits einen großen Beitrag. Die Agri-PV Anlage Sonnenfeld ist ein innovatives Beispiel dafür. Durch richtige Doppelnutzung wird es möglich, nachhaltige Sonnenenergie zu produzieren und gleichzeitig den überwiegenden Teil der Fläche landwirtschaftlich zu nutzen. Zudem fördert der Blühstreifen unter den Paneelen die Biodiversität. Das Sonnenfeld zeigt damit einen zukunftsfähigen Weg auf, der auch andere inspirieren wird.“

Landwirtschaftliche Nutzung und Stromerzeugung gehen Hand in Hand. Auf dem Sonnenfeld kann weiterhin 80 % der Fläche landwirtschaftlich genützt werden: 18 % dienen der Steigerung der Biodiversität mittels Blühstreifen und Bienenweiden, 2 % der Fläche werden durch die Steher der PV-Anlagen eingenommen. Durch diese Mehrfachnutzung von gleichzeitiger Lebensmittel- und Stromproduktion wird die Biodiversität gesteigert und der Bodenversiegelung der Kampf angesagt.

Um die bestmögliche Weiterentwicklung dieses Konzepts zu gewährleisten findet eine wissenschaftliche Begleitung durch die Universität für Bodenkultur in Wien statt. Sie wird in den nächsten drei Jahren durch angewandte Forschung Antworten liefern, wie die gleichzeitige Erzeugung von Sonnenstrom und Lebensmittelproduktion auf Acker- und Grünland optimiert werden kann. Untersucht werden die gegenseitigen Wechselwirkungen von paralleler Strom-und landwirtschaftlicher Erzeugung unter verschiedenen Voraussetzungen (Kulturart, Trockenheit, Niederschlag und Teilverschattung).