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Aus Braunvieh wird „Brown Swiss“

Im Vorfeld der Bundesbraunviehschau fand in Imst der Braunvieh-Europakongress mit 160 Experten aus Europa und den USA statt. Der 1964 gegründeten Europavereinigung der Braunviehzüchter gehören aktuell ein Dutzend Staaten (Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien, England, Türkei, Rumänien, Slowenien, Spanien, Ukraine, Bulgarien) mit zusammen mehr als 30.000 Mitgliedsbetrieben und rund 600.000 Herdebuchkühen an. Bei der diesjährigen Konferenz standen zehn Jahre Genomik bei Braunvieh, Braunvieh und Regionalität sowie die Vision der Jugend für die Braunviehrasse im Mittelpunkt. Außerdem wurden die Ergebnisse des Strategieprozesses vorgestellt.

Das Resümee des ersten Jahrzehnts der genomischen Stierselektion zeigt deren erfolgreiche Umsetzung auf. Dennoch darf der große Konkurrenzdruck unter den Rassen, der vor allem für Braunvieh nicht wirkungslos war, nicht außer Acht gelassen werden. Im Vergleich zu anderen Rassen entwickelte sich der Zuchtfortschritt nicht so stark. Für eine bessere Konkurrenzfähigkeit ist Experten zufolge eine Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit, verbunden mit Genetikaustausch und strenger Selektion, unbedingt notwendig.

Mit großem Interesse wurde die Strategievorstellung durch die externe Beraterin Maria Kreuzer und Europadirektor Reinhard Winkler erwartet. Die Europavereinigung der Braunviehzüchter entwarf in den vergangenen zwei Jahren ein Zukunftskonzept für die Entwicklung auf internationaler Ebene, mit den Zielen, den Bekanntheitsgrad der Rasse zu heben und die Vermarktung der besonderen Eigenschaften im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals gegenüber anderen Rassen zu verbessern. Probleme bereiteten hier auch immer die unterschiedlichen Rassennamen in den einzelnen Ländern, die Missverständnisse und Unwissenheit bei Kunden und Interessenten erzeugten. So einigte man sich nun darauf, künftig unter dem Rassennamen „Brown Swiss“ aufzutreten. Die ARGE Braunvieh in Österreich hat dies bereits beschlossen und firmiert ab sofort unter dem neuen Namen „Brown Swiss Austria“. Für die Zukunft wird, basierend auf den Ergebnissen des Strategieprozesses, an der Weiterentwicklung der Zukunftsstrategie für Braunvieh in Europa