ARGE Rind mit Umsatzrückgang
„In der zukünftigen Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik muss den Rinderbauern ein höherer Stellenwert beigemessen werden. Der Rindersektor in Österreich braucht entsprechende Unterstützung, um aufgrund struktureller Nachteile im EU-Vergleich und der teilweise höheren gesetzlichen Standards nicht weiter an Produktion und landwirtschaftlicher Wertschöpfung zu verlieren“, forderte Josef Fradler, der Obmann der ARGE Rind – der Dachorganisation der sieben Rindererzeugergemeinschaften in den Bundesländern und Interessensvertretung für die heimischen Rindfleischproduzenten -, bei der Generalversammlung am 19. Juli. Bei der Zweinutzungsrasse Fleckvieh sei zudem der Fleischwert wieder mehr in den Vordergrund zu rücken, um die Grundlage für eine langfristige Qualitätsrindfleisch-Produktion sicherzustellen, so Fradler.
Die Erzeugergemeinschaften der ARGE konnten 2016 ihre Vermarktungsmengen erneut um rund 1% auf über 284.000 Stück Schlacht- und Lebendrinder steigern. Dennoch sank der Gesamtumsatz um 1,2% aufgrund der schwächeren Schlachtrinderpreise. Ausnahme waren die Biorindfleischpreise, mit leicht steigender Tendenz, berichtete Geschäftsführer Rudolf Rogl. Er verwies dabei auf die steigende Bedeutung von Qualitätsprogrammen. So wurden im Vorjahr bereits 68% der Schlachtrinder über Qualitätsprojekte wie Bio, AMA-Gütesiegel inkl. Regionalprogramme sowie M-Rind vermarktet – Tendenz weiter steigend. Außerdem wurden die Qualitätszuschläge in diesen Programmen weiter angehoben. Im Schnitt erhielten die Landwirte einen Mehrerlös von 135 Euro/Tier. Im laufenden Jahr hat sich die Marktlage bei rückläufigen Schlachtzahlen im ersten Halbjahr leicht verbessert.
Eine differenzierte Entwicklung verzeichnete 2016 die Lebendrindervermittlung der ARGE: Während aufgrund reduzierter Mutterkuhbestände um knapp 10% weniger Einsteller verkauft wurden, konnten die fehlenden Einstellrinder für Mäster über den Ausbau der Fresserproduktion kompensiert werden.
„Das Qplus-Programm (Qualitätsverbesserungsprogramm Rindermast und Mutterkuhhaltung), an dem im Vorjahr 1.700 Betriebe teilgenommen haben, ist eine wichtige Begleitmaßnahme für Landwirte. Mit der Umsetzung gilt es, die Rindfleischqualität für die Abnehmer und Konsumenten weiter zu steigern und damit auch die Erlöse für die Rinderbauern zu verbessern“, bekräftigte Rogl abschließend.