ARGE Heumilch startet Kuhwohl-Initiative
Im abgelaufenen Jahr wurden in Österreich 480 Millionen Kilogramm Heumilch verarbeitet. Das erklärte Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch, bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. Heumilch ist zu 100 Prozent in der Vermarktung. Der Heumilchzuschlag betrug fünf Cent je Kilogramm. „Damit konnte für unsere Bauern ein Mehrwert von 24 Millionen Euro geschaffen werden“, bilanzierte Neuhofer. Der Absatz von Heumilch stieg im österreichischen Lebensmittelhandel im Vorjahr um sieben Prozent auf rund 45.000 Tonnen, der Umsatz um 8,7 Prozent auf rund 125 Millionen Euro. Damit liegt die Heumilch deutlich über dem Gesamtmarkt, der beim Absatz 0,7 Prozent, beim Umsatz 3,3 Prozent dazugewinnen konnte.
Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema Tierwohl. Bei der sogenannten „Heumilch-Kuhwohl-Initiative“ rückt die ARGE Heumilch in den Mittelpunkt, welch tierfreundliche Maßnahmen die Heumilchbauern tagtäglich für ihre Tiere durchführen. Koordinator Andreas Geisler: „Ein wesentlicher Eckpfeiler ist die artgerechte Fütterung. Heumilchkühe bekommen frische Gräser und Kräuter im Sommer sowie Heu im Winter. Als Ergänzung erhalten sie mineralstoffreichen Getreideschrot, der aus Europa stammen muss und kontrolliert gentechnikfrei ist. Vergorene Futtermittel sind strengstens verboten.“
Außerdem ist eine dauernde Anbindehaltung untersagt. Laufställe, Auslauf und Weide sorgen für ausreichend Bewegung der Tiere – und das mindestens 120 Tage im Jahr. Auch wird dafür gesorgt, dass jede Heumilchkuh im Stall über ihren eigenen Liegeplatz verfügt. „Das ist wichtig, da Kühe im Durchschnitt 12 bis 14 Stunden täglich ruhen und dabei wiederkäuen“, erläutert Geisler.
Ein weiterer Vorteil sind die kleinen Bestände. „Heumilchbauern können ganz besonders auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kühe eingehen – dazu zählt auch die Förderung der Tiergesundheit“, betont Geisler. Alle Heumilchbauern sind Mitglied beim Tiergesundheitsdienst. Mit professioneller Beratung durch den Tierarzt wird bei regelmäßigen Kontrollen vorbeugend das Wohlergehen der Heumilchkühe überprüft.