Arbeitermangel gefährdet Schutzwald
Der Tiroler Waldverband stellt zu seinem 25-jährigen Bestehen die Forstarbeit in den Mittelpunkt seiner Vollversammlung in Hopfgarten. „Gut ausgebildete, motivierte Waldbesitzer und Forstfacharbeiter sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Tiroler Waldes“, betont Josef Fuchs, Obmann des Waldverband Tirol. Bundesobmann Rudolf Rosenstatter schlägt in die gleiche Kerbe: „Der Wald ist für den ländlichen Raum lebensnotwendig. Er bietet Schutz und er ist Rohstofflieferant und der wichtige Beginn der Wertschöpfungskette Holz.“
Der Fachkräftemangel geht auch am Wald aber nicht spurlos vorüber. Immer wieder müssen wichtige und dringende Waldpflege- und Holzerntemaßnahmen verschoben werden, weil man kein Personal findet. Dabei warten auf unseren Tiroler Wald große Herausforderungen. Der rasant voranschreitende Klimawandel verändert die Vegetationszeiten, die Niederschlagsmenge bzw. die Niederschlagszeiten, aber auch die Frostperioden und die Beschaffenheit des Schnees. Grundsätzlich können der Wald und seine Bäume auf natürliche Weise auf sich verändernde Bedingungen reagieren, der Klimawandel geschieht aber viel zu schnell. Es besteht die ernste Gefahr, dass der Wald mittel- bis großflächig zusammenbricht, so wie es in Osttirol zu beobachten ist. Deshalb ist es notwendig dem Wald durch Pflege zu helfen, aber auch durch die richtige Wahl von Baumarten an den Klimawandel anzupassen. „Zusätzlich ist Holz als Baustoff und Energieträger unverzichtbar, um die Klimaziele zu erreichen. Den Waldbesitzern kommt hier eine Schlüsselrolle zu“, meint Fuchs.
Die kostenintensive Waldpflege wird zusätzlich finanziell gefördert. Manuel Pichler, Forstbetriebsleiter der Gemeinde Hopfgarten, betonte aber: „Ohne eigenes Forstpersonal könnten wir in unserer Gemeinde die Waldbestände nicht ausreichend pflegen, denn es sind zu wenig dienstleistende Forstunternehmen auf dem Markt.“
Wer seinen Forstarbeitern Fortbildungen, geregelte Arbeitszeiten und ganzjährige Anstellung bietet, hat große Chancen, motiviertes Personal zu halten. „Die Gemeinde Hopfgarten zeigt als Leitbetrieb mit eigenem Forstpersonal und Lehrlingsausbildung vor, wie es geht“, betont Josef Fuchs.