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AGRANA zufrieden und zurückhaltend im Ausblick

 

Mit durchwegs positiven Entwicklungen kann der börsennotierte Konzern für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2023/24 aufwarten. Hervorstechend das Ergebnis je Aktie mit 1,04€, das um 316% zum Vorjahr gestiegen ist. Freuen können sich die Anteilseigner, denen eine Dividende von 90 Cent je Aktie in Aussicht gestellt ist.

Der Umsatz, des Konzerns, der laut Selbstauskunft an die 10.000 Kunden weltweit versorgt, und etwa 9.000 Mitarbeiter beschäftigt, konnte um 4% auf 3,8 Mrd. € gesteigert werden. Vorstandschef Mag. Büttner: „Trotz einem weiterhin volatilen Umfeld, in dem wir uns auf die Marktdynamiken bei Rohstoff- und Energiepreisen und Absatzmengen gut eingestellt haben, konnten wir unsere Performance deutlich verbessern. Das Segment Frucht hat sich operativ gut entwickelt. Wermutstropfen im Segmentergebnis  war eine notwendige Sonderabschreibung aufgrund der weiterhin angespannten Geschäftsentwicklung in Asien.“ Die Nachwirkungen der Coronakrise in Asien seien beim Konsum, im Speziellen bei Joghurt zu spüren.

Büttner: „Im Segment Stärke haben sich Absatzvolumen und Verkaufspreise und somit auch das Betriebsergebnis in Folge der schwächelnden Konjunktur deutlich gegenüber dem Vorjahr reduziert. Im Segment Zucker wurden eine deutliche verbesserte Kapazitätsauslastung und höhere Zuckerproduktionsmenge als im Vorjahr erzielt. Trotz Absatzrückgang aufgrund gestiegener Importmengen aus der Ukraine verlief das Geschäft zufriedenstellend.“ Das ukrainische Werk in Winnyzja sei zu 70% ausgelastet, mit Arbeitskräften zufriedenstellend ausgestattet und auch mit regionalem Obst und Früchten versorgt. Je weiter die Kampfhandlungen nach West vorrückten, umso unsicherer werde die Lage in diesem Werk. Das russische Werk südlich von Moskau werde mit etwa 70 Beschäftigten betrieben. Hergestellt werden Fruchtzubereitungen für die Grundversorgung. Es sei nicht daran gedacht, das Werk abzustoßen, obwohl laufend mehr oder weniger seriöse Kaufangebote einträfen.

Ein kräftigen Aufwind erfuhr der Bereich Zucker. Der Umsatz legte um 24% zu. Sowohl im Detailgeschäft als auch im Industriebereich lagen die Verkaufspreise über dem Vorjahreswert. Der Zuckerexport aus der Ukraine drückte allerdings den Absatz in Südosteuropa.

In Österreich konnte die Rübenfläche auf 44.000 ha ausgedehnt werden, womit auch die Rentabilität der zweiten Zuckerfabrik deutlich verbessert wurde. Büttner: „Für die Agrana steht die Existenz Leopoldsdorfs außer Frage.“ Bei einer wegen Derbrüsslerberfalls umgebrochenen Fläche von 2.500 ha seien in Österreich 2.200 ha wiederbestellt worden.

Der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr zeige sich schon eingetrübt. Die Konjunktur besonders in Deutschland erhole sich schleppend. Der Umsatz werde daher leicht sinken.

Autor: A. Burgstaller