Agrana glaubt an die Zukunft des Rübenbaus
Der Umsatz im Segment Zucker bei der Agrana sank im Vorjahr leicht um 2,9% auf 652,6 Mio. Euro. Im Jahresverlauf waren die Zuckerdurchschnittspreise im Vorjahresvergleich bis Ende September 2017 noch deutlich höher; seit dem neuen Zuckerwirtschaftsjahr 2017/18 (1. Oktober 2017 bis 30. September 2018) gab es sowohl bei den Retail- als auch Industriepreisen einen massiven Preisrückgang. Das EBIT stieg von 24,4 Mio. auf 34,8 Mio. Euro. „Das Segment Zucker profitierte vor allem im ersten Halbjahr noch von einem gegenüber dem Vorjahr höheren Verkaufspreisniveau“, erläuterte der für den Rohstoffeinkauf zuständige Vorstand Fritz Gattermayer bei der Bilanzpressekonferenz.
Er ging in diesem Zusammenhang auch auf die aktuellen Probleme im heimischen Zuckerrübenanbau ein. Durch das massive regionale Auftreten des Rübenrüsselkäfers im Osten des Lands seien von einer gesamten Anbaufläche von rund 40.500 ha etwa 6.500 ha bereits vernichtet worden, so Gattermayer. Die Agrana unterstütze die Landwirte durch intensive Beratung und verschiedene Maßnahmen. Als Beispiele nannte er die Saatgutbereitstellung für die „Ablenkfütterung“ und die Kostenübernahme für die Pflanzenschutz-Erstbehandlung. Gemeinsam mit der BOKU wurde zudem ein Projekt gestartet, in dem es um die biologische Bekämpfung mittels Pilzen und Nematoden geht. Das Verbot der Neonicotinoide werde jedenfalls die Produktionskosten der Rübenbauern spürbar erhöhen, so Gattermayer. Gleichzeitig habe das Auslaufen der EU-Zuckerquote zu einem Überangebot am Markt und einem entsprechenden Preisdruck geführt.
Die Agrana glaubt aber daran, auch weiterhin genug Zuckerrüben aus Österreich zu bekommen. Wenn viele Rübenbauern aus der Produktion aussteigen, wolle man andere Bauern unter Vertrag nehmen, so Gattermayer.