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AGES: Höchstwertüberschreitungen stark rückläufig

Im Rahmen der Kampagne „So bleibt dein Lebensmittel sicher“ erinnert die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) daran, dass Pflanzenschutzmittel zu den bestuntersuchten Substanzen gehören. „Obwohl die wissenschaftliche Bewertung von Wirkstoffen hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Ökosystem im Vergleich zu anderen chemischen Stoffen die umfassendste ist, werden die Ergebnisse dieser Bewertungen von der Bevölkerung kaum akzeptiert. Die persönliche Risikowahrnehmung ist eine Bauch- und keine Kopfsache“, sagt AGES-Geschäftsführer Thomas Kickinger. Im „Risikobarometer Umwelt & Gesundheit“ gehören Pflanzenschutzmittel zu jenen Risiken, die die Österreicher spontan am meisten in Bezug auf Lebensmittel beunruhigen. „Auf der anderen Seite stehen die Ergebnisse von Tausenden Untersuchungen, die wir als AGES durchgeführt haben: Seit dem Jahr 2010 wurden nur neun Proben als gesundheitsschädlich bewertet“, so Kickinger.

Die AGES ist Nationales Referenzlabor (NRL) für Pflanzenschutzmittelrückstände und verwende für die Analysen von Pestizidrückständen „Multi-Methoden“, mit denen ein Lebensmittel auf mehr als 650 Wirkstoffe gleichzeitig untersucht werden kann. „Diese Methoden sind so präzise, dass man weniger als ein Millionstel Gramm einer Substanz in einem Kilogramm Lebensmittel nachweisen kann“, veranschaulicht der AGES-Geschäftsführer.

Europaweit harmonisierte, gesetzliche Höchstwerte, Pflanzenschutzmittel-Reduktionsprogramme von Handelsketten und eine verbesserte Agrarpraxis vonseiten der Erzeuger haben laut Kickinger seit dem Jahr 2008 zu einer starken Abnahme der Höchstwertüberschreitungen geführt. „Das zeigen die nationalen und europäischen Überwachungsprogramme ganz deutlich. Europaweit werden jährlich zirka 85.000 Lebensmittelproben auf Pflanzenschutzmittel untersucht. Dabei werden in mehr als der Hälfte der Proben trotz der immer genauer werdenden Analytik überhaupt keine Rückstände nachgewiesen“, streicht der AGES-Geschäftsführer hervor.

„2018 waren in Österreich 51% der Proben frei von bestimmbaren Rückständen. Die Höchstwertüberschreitungen lagen in den vergangenen zehn Jahren zwischen 0,7 und 2,8%“, erklärt Karin Gromann von der Abteilung Lebensmittelsicherheit und Verbraucherinnen- und Verbraucherschutz im Gesundheitsministerium. Eine Höchstwertüberschreitung bei Pflanzenschutzmittelrückständen bedeute nicht, dass gesundheitliche Auswirkungen zu erwarten seien. Sie müssen den Experten zufolge so gewählt werden, dass selbst bei hohem Konsum keine gesundheitlichen Vorsorgewerte überschritten werden. „Außerdem werden Pflanzenschutzmittel in regelmäßigen Abständen neu bewertet, wobei aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt werden“, unterstreicht Kickinger.