Acht Fälle von Fipronil-Eiern in Österreich
Im Zusammenhang mit den aktuellen Fipronil-Ermittlungen sind 110 Eier-Proben zur Untersuchung in der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eingelangt. Bei den Produkten handelt es sich um Eiprodukte für den Gastronomiegroßhandel mit entsprechenden Herkünften aus Deutschland, den Niederlanden sowie Belgien und Polen. Drei Viertel der untersuchten Erzeugnisse sind frei von Fipronil. In einem Viertel der Proben wurde Fipronil nachgewiesen. Bei acht Proben ist der Nachweis dieses Mittels bestätigt und bei weiteren 19 läuft noch die Abklärungsuntersuchung. Dies teilte die AGES heute mit.
Der höchste gemessene Fipronil-Wert liegt bei 0,1 mg/kg, er ist damit um mehr als das Zehnfache niedriger als der höchste Wert, der bisher in Belgien gemessen wurde und mit dem die bisherige Risiko-Einschätzungen durchgeführt wurden. „Es besteht damit keine Gesundheitsgefährdung“, stellt die AGES fest. Alle mit Fipronil belasteten Eierprodukte werden umgehend vom Markt genommen.
Über das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) werden Ergebnisse von Behördenkontrollen in EU-Ländern und Vertriebslisten möglichst rasch den Lebensmittelbehörden anderer EU-Länder zugänglich gemacht. In Österreich führen derzeit die zuständigen Landesbehörden Nachforschungen durch. Sobald ein Verdacht besteht, dass die Herkunft von Eiern nicht geklärt ist, werden in betroffenen Betrieben Proben gezogen und der AGES zur Untersuchung auf Fipronil übermittelt.
„Fipronil ist nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand nicht krebserregend und erbgutschädigend. Es kann beim Menschen neurotoxisch wirken. In höheren Dosen führt es zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, bis hin zu Lähmungserscheinungen. Bei den Mengen, die bisher in den Eiern (Niederlande, Deutschland) gefunden wurden, ist von keiner gesundheitlichen Beeinträchtigung für Menschen auszugehen. Dies trifft grundsätzlich auch auf verarbeitete Lebensmittel zu, weil hier die Konzentration von Fipronil sehr gering wäre“, betonen die Experten. Für Fragen zu Fipronil hat die AGES eine Infoline unter Tel.-Nr. 050 555 555 eingerichtet.
Auf Vorschlag Deutschlands soll es vonseiten der EU bereits Anfang September erste politische Gespräche über eine mögliche Reaktion auf den Fipronil-Skandal geben. Darauf einigten sich am Freitag Landwirtschaftsminister Christian Schmidt und EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. Die Gespräche sollen am 4. oder 5. September am Rande eines Agrarministertreffens in Estland stattfinden. Teilnehmen sollen die Minister der betroffenen Staaten. Die EU-Kommission hatte zuvor mitgeteilt, dass ein offizielles Sondertreffen erst am 26. September stattfinden soll.