Präzisierung aus dem BMLRT wegen Pestizidstatistik
Gemäß einer APA-Meldung sei der Pestizidverkauf in Österreich von 2011 bis 2018 um 53 Prozent gestiegen. Dazu informiert das Ministerium im Detail:
· Seit den 1990er Jahren werden alle Pflanzenschutzmittelwirkstoffe auf EU Ebene im Rahmen der (Wieder-) Genehmigungsverfahren überprüft.
· Durch die Einbeziehung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Verfahren sowie strenger gesetzlicher Regelungen auf EU- und nationaler Ebene wurde gewährleistet, dass zahlreiche Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln, die nicht diesen hohen Anforderungen entsprechen, vom Markt genommen wurden und durch moderne Mittel ersetzt wurden.
· In den letzten 10 Jahren konnte der Einsatz von chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteln stark reduziert werden (im Vergleich 2008 zu 2018 um ca. 14 %).
· Aber auch bei biologischen Pflanzenschutzmittel stieg der Einsatz. So wurden z.B. im Jahr 2018 1.150 t des Pflanzenschutzmittelwirkstoffes „Schwefel“ in Verkehr gebracht. Das ist im Vergleich zum Vorjahr 2017 (818 t) ein Anstieg von 41 %.
· Im Jahr 2016 wurde erstmals ein sogenanntes „inertes Gas“ (Kohlendioxid) für den Vorratsschutz in Verkehr gebracht (467,8 t). Dies hatte zur Folge, dass in der Gruppe der Insektizide im Jahr 2016 ein Anstieg der Verkaufsmenge um 437% zu verzeichnen war. Ohne diesen Wirkstoff wäre die in Verkehr gebrachte Menge der Insektizide in diesem Zeitraum, also von 2015 auf 2016, um 17,9 % gesunken.
· Weiters ist die jährliche Menge von in Verkehr gebrachten Wirkstoffen auch von Faktoren wie Klimazonen, Witterungsverlauf, Auftreten bzw. Ausbreitung von Schadorganismen etc. beeinflusst.
· Daher ist aus Sicht des BMLRT ein mengenmäßiger Vergleich von in Verkehr gebrachten Pestiziden in Europa unseriös.
Die Ministerin betont, dass „niemand verantwortungsvoller mit Pflanzenschutzmitteln umgeht als unsere Bauern. Es ist ihr Grund und Boden, den sie bewirtschaften und den sie schützen. In den letzten 10 Jahren ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Mitteln deutlich gesunken. Flächendeckende Landwirtschaft ist die Grundlage für unsere Lebensmittelproduktion. Um Lebensmittel produzieren und sie im Anbau vor Schädlingen schützen zu können, braucht man Pflanzenschutz- und auch Düngemittel. Sowohl in der konventionellen als auch der biologischen Landwirtschaft.“