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Liegenfeld ruft zu fairen Traubenpreisen auf

Im Burgenland werden die Winzer mit der Hauptlese heuer zehn bis 14 Tage später als im Vorjahr beginnen. Erste Frühsorten für Traubensaft, Sturm und Jungweine werden bereits gelesen. Die Qualität der Trauben ist laut Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld „hervorragend“. Er verweist darauf, beim Traubenpreis zwischen Sorten und dem Endprodukt, das daraus entstehen soll, zu unterscheiden und fordert einen fairen Preis für die Winzer.

„Erste Rückmeldungen über die Traubenpreise am freien Markt lassen bereits vorsichtige Rückschlüsse darauf zu, wie sich dieser heuer entwickeln wird“, erklärt Liegenfeld. Allerdings müsse sehr wohl angemerkt werden, dass derzeit eher nur mit frühen Sorten gehandelt werde, welche weitestgehend zu Sturm verarbeitet werden. „Außerdem sind diese Preise meist nicht repräsentativ für Trauben, die im Rahmen eines Vertragsverhältnisses zwischen Verkäufer und Käufer vertrieben werden. Dort ist es in der Regel so, dass der Käufer aktiv Einfluss auf die Erzeugung im Weingarten nimmt und deswegen bereit ist, mehr zu bezahlen. Langfristig macht es somit für Produzenten und Abnehmer durchaus Sinn, eine vertragliche Partnerschaft einzugehen.“

„Ebenso wichtig ist es, zu unterscheiden, ob vom Preis für Trauben zur Qualitätsweinproduktion gesprochen wird, die gesetzlich strenger reguliert ist, oder ob die Trauben für billigen Tafelwein ohne Herkunftsbezeichnung verwendet werden. Der Landesverband Burgenland hat gemeinsam für die heurige Ernte beschlossen, dass es zu keiner Erhöhung des derzeitigen Hektar-Höchstertrags von 9.000 kg kommen soll“, teilt der Weinbaupräsident weiter mit.

Damit alle Traubenkäufer einschließlich des Handels künftig weiterhin verlässliche Lieferanten für qualitativ hochwertige burgenländische Trauben hätten, isei es unumgänglich, dass entsprechende Qualitäten mit fairen Preisen abgegolten werden. „Für das langfristige Bestehen der Trauben produzierenden Betriebe ist ein fairer, kostendeckender Preis überlebenswichtig. Deshalb appelliere ich an alle Traubeneinkäufer, die Einkaufspreise so zu gestalten, dass Winzerexistenzen langfristig gesichert werden können“, schließt Liegenfeld.