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Syngenta sucht neues Modell

Syngenta möchte sich neben der Entwicklung chemisch-synthetischer Wirkstoffe der Suche nach ganzheitlichen Konzepte widmen. Ein höherer Prozentanteil der Forschungsgelder soll in die Entwicklung von Alternativen zur Chemie gehen.

„Wir werden mit unserer Forschung und Entwicklung in alle möglichen Richtungen gehen. Die besten Lösungen aus den Bereichen Saatgut, biologischer Pflanzenschutz und Chemie sollen dabei zur Anwendung kommen“, meinte der Leiter von Syngenta Österreich, Christian Stockmar, bei einer Pressekonferenz in Wien. „Wir haben uns immer als Anbieter von Lösungen für die Landwirtschaft verstanden. Die bessere Idee soll daher die Priorität bekommen“, sagte Peter Hefner, der bei Syngenta Agro für Nachhaltigkeit zuständig ist. Konkret nannte er Techniken zur Abdriftminimierung, satellitengestütze Landwirtschaft, oder den Einsatz von Robotern zur Unkrautbekämpfung am Feld. Auch die Anwendung von Mineralien und Mikroorganismen soll forciert werden.

„Wir werden auch weiterhin nicht auf chemische Lösungen verzichten können“, so Hefner. Generell sei aber die Reduktion des Inputs von Betriebsmitteln auf das notwendige Maß eine Richtschnur. Bei dieser Neuausrichtung der Strategie habe Syngenta bereits erste Schritte getan: Das Unternehmen hat eine Zusammenarbeit mit der amerikanischen Umweltschutzorganisation „The Nature Conservancy“ angekündigt. Zudem wurde die Präsidentin der Universität Wageningen in den Niederlanden, Louise Fresco, in den Verwaltungsrat berufen.

„Wir sind laufend in Kontakt mit NGOs. Unsere Dialogbereitschaft ist da“, ergänzte Christian Stockmar. Allerdings sei es das Ziel einiger Organisationen den chemisch-synthetischen Pflanzenschutz ganz wegzubringen. „Was wir brauchen ist aber ein neues Landwirtschaftsmodell, das es erlaubt, bäuerliche Leistungen, welche sich die Gesellschaft wünscht, auch in Rechnung zu stellen“, so der Syngenta-Manager. Die Diskussion, ob bio oder konventionell besser sei, habe jedenfalls nicht zum Erfolg geführt. Man müsse zum altbewährten, aber etwas in Vergessenheit geratenen Konzept einer „integrierten Produktion“ zurückkehren.

STEFAN NIMMERVOLL