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Milchpreise gingen im Juni leicht zurück

Nachdem die heimischen Erzeugermilchpreise von Jänner bis Mai 2019 relativ stabil geblieben waren, kam es im Juni zu einem leichten Rückgang. Im Schnitt zahlten die Molkereien und Käsereien ihren bäuerlichen Lieferanten für GVO-freie Qualitätsmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß netto 36,91 Cent/kg beziehungsweise 41,71 Cent brutto. Im Vergleich mit dem Vormonat ergab sich somit ein Minus von 0,64 Cent netto. Gleichzeitig wurde das Vorjahresniveau um 1,56 Cent übertroffen. Dies geht aus aktuellen Erhebungen der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.

Der für Juni 2019 auf Basis 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß ermittelte Erzeugerpreis von 37,55 Cent netto/kg bezieht sich auf den Durchschnitt aller Qualitäten. Für GVO-freie Qualitätsmilch ohne Bio- und Heumilchzuschlag zahlten die Molkereien durchschnittlich 34,24 Cent netto/kg und damit um 0,61 Cent weniger als im Vormonat. Für Biomilch wurden im Mittel 44,25 Cent je kg erlöst (-0,60 Cent).

Auf Basis des natürlichen Fett- und Eiweißgehalts berechnet, lag der Milchpreis im Juni 2019 im Schnitt bei 36,33 Cent netto/kg (Durchschnitt aller Qualitäten). Im Vergleich zum Vormonat ergab sich ein Rückgang um 1,12 Cent, der in erster Linie auf die gesunkenen Inhaltstoffe zurückzuführen ist, aber auch auf den verminderten Grundpreis bei einigen Molkereien. Für Juli 2019 erwartet die AMA, dass sich der Erzeugermilchpreis bei 36,30 Cent stabilisiert.

In der EU lag der durchschnittliche Erzeugermilchpreis im Juni 2019 laut Berechnungen der Europäischen Kommission bei 33,81 Cent/kg netto und hielt somit das Niveau des Vormonats.

Der bisherige Trend der rückläufigen Milchanlieferungen in Österreich fand im Juni 2019 sein Ende. Die heimischen Molkereien und Sennereien übernahmen 264.761 t Rohmilch von ihren Lieferanten. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahresmonat eine Steigerung um etwas mehr als 1%. Für diese Mehranlieferung im Juni ist laut AMA auch der lang ersehnte Regen verantwortlich. In vielen Regionen kam er gerade noch zum rechten Zeitpunkt, die angespannte Futtersituation konnte vorerst verbessert werden.

Der Rückgang der Anlieferungsmengen war, wie berichtet, seit August 2018 zu beobachten und hatte sich im Frühjahr 2019 bereits abgeschwächt. Im April machte das Minus gegenüber dem Vorjahr noch 1,6% aus, im Mai waren es nur mehr -0,4%.

In der EU lag die kumulierte Milchanlieferung von Jänner bis Mai 2019 um 0,3% über der Vorjahreslinie. Im Mai ergab sich allerdings im Vergleich mit dem Vorjahreswert in Summe ein leichtes Minus von 0,1%. Die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedsländern verlief dabei sehr unterschiedlich: Während in Irland die Menge um 10,8% gesteigert wurde, kam es etwa in Deutschland (-1,5%) und in den Niederlanden (-2,5%) zu einem spürbaren Rückgang der Erzeugung.