Gefahr von Wald- und Flurbränden hoch
Die trockene Witterung der vergangenen Wochen hat die Brandgefahr in Wäldern und auf landwirtschaftlichen Flächen erheblich verschärft. Auch wenn Waldbrände in unseren Breiten kaum die gleichen Dimensionen wie im Mittelmeergebiet annehmen, so stellen sie doch eine ernste Gefahr für Erholungssuchende sowie Anrainer dar und verursachen beträchtliche Sachschäden. Gleichzeitig sind sie immer auch eine massive ökologische Belastung für Luft, Wasser und Boden. Oberösterreichs Agrarlandesrat Max Hiegelsberger und die BVS-Brandverhütungsstelle für OÖ warnen daher vor dem Gebrauch von offenem Licht und Feuer im Wald und dessen unmittelbarer Umgebung. Besonders in der Nähe von reifen Feldern und ebenso bei Wiesen gilt derzeit erhöhte Vorsicht. “Ich bitte daher alle Bürger, ihr Verhalten entsprechend anzupassen. Erhöhte Vorsicht ist geboten, besonders auch bei erntereifen Getreidebeständen. Eine Unachtsamkeit kann schnell die Arbeit des ganzen Jahres vernichten“, betont Hiegelsberger. Auch Autofahrer seien in ländlichen Gegenden zu verstärkter Vorsicht aufgerufen.
Aus Sicht der BVS kann beziehungsweise muss jeder Einzelne beim Aufenthalt im Freien durch richtiges Verhalten zur Vermeidung von Wald- und Wiesenbränden beitragen. Die wichtigsten Sicherheitstipps lauten daher, im Wald und in der Nähe von agrarisch genutzten Flächen kein offenes Licht oder Feuer zu nutzen, Gleiches gilt für Lagerfeuer. Ferner sei das Rauchverbot im Wald unbedingt einzuhalten und Zigarettenreste nicht vor Ort wegzuwerfen. Auch Glasflaschen oder -scherben sind nicht in der Natur zu entsorgen – bei entsprechendem Sonneneinfall wirken diese wie ein Brennglas. Ferner sollten Fahrzeuge nicht auf ausgetrockneten Grasflächen abgestellt werden, da erhitzte Katalysatoren, Auspuffe und Partikelfilter leicht ein Bodenfeuer entfachen können. Schließlich ist darauf zu achten, Zufahrtswege zum Wald freizuhalten, damit die Feuerwehr im Notfall nicht behindert wird.
Wenn Bürger in einem Waldstück oder auf einem Feld einen Brand entdecken, ist es ratsam, umgehend die Feuerwehr zu verständigen. Ausschließlich bei kleinen, beginnenden Bodenbränden kann der Versuch unternommen werden, mithilfe von Zweigen die Flammen mit gleichmäßigen, nicht zu schnellen Streichbewegungen „auszukehren“ – keinesfalls mit den Ästen in das Feuer schlagen, denn dies fördert Funkenflug und die erhöhte Luftzufuhr facht den Brand weiter an. Wenn die Möglichkeit besteht, beginnende Feuer durch Abdecken mit Erde oder Sand ersticken. In jedem Fall – auch wenn es aussieht, als ob das Feuer gelöscht sei – die Feuerwehr so schnell wie möglich benachrichtigen.