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„Biobilligdiesel“ aus Palmöl kaum eingeschränkt

Die EU-Kommission hat ihren delegierten Rechtsakt zur Zertifizierung von Biokraftstoffen vorgelegt und setzt darin zunehmenden Palmölimporten kaum Grenzen. In ihrem Rechtsakt zur Zertifizierung von Biokraftstoffen stuft die EU-Kommission Palmöl zwar als Rohstoff mit hohem Risiko für die Rodung des Regenwaldes (high-ILUC) ein. Damit soll die Menge an Palmöleinfuhren für die Treibstoffgewinnung in der EU auf dem Niveau von 2019 eingefroren werden und ab 2023 schrittweise auslaufen. Dennoch will die EU-Kommission eine Ausnahme für Lieferungen von Palmöl aus Kleinbetrieben, die ein Umweltzertifikat bekommen sollen, machen.

Das stößt bei COPA-COGECA auf scharfe Kritik. Der Europäische Bauernverband befürchtet, dass Billigbiodiesel aus Palmöl dem Biodiesel aus heimischem Raps zu große Konkurrenz macht. Die von den Gesetzgebern beschränkte Einfuhrmenge für Rohstoffe mit hohem Risiko für Landnutzungsänderungen (high-ILUC) könnte durch den delegierten Rechtsakt leicht unterlaufen werden, warnt der Verband. COPA-COGECA fordert deshalb das Europaparlament auf, im kommenden Monat die zu weit gefassten Zertifizierungsmöglichkeiten der EU-Kommission für Palmöl zurückzuweisen. Die Großunternehmen in Indonesien und Malaysia hätten kein Problem, ihre Erzeugung als kleinbäuerlich zu zertifizieren, warnt der Verband. Um das Problem nicht weiter zu verschärfen, sollen Regionen mit zunehmenden Palmölexporten, wie etwa Borneo, nach Auffassung von COPA-COGECA gar keine Zertifizierungsmöglichkeit bekommen.