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Afrikanische Schweinepest weiter großes Thema

Die EU hat die Afrikanische Schweinepest (ASP) durch große Anstrengungen bisher im Griff behalten. Die Wildschweine sind der Schlüssel bei der Bekämpfung von ASP, erklärte Bernard Van Goethem, Direktor in der Generaldirektion für Gesundheit der EU-Kommission, auf einer Konferenz zum Thema. Trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen werde sich ASP mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 3 km pro Monat ausdehnen, betonte Van Goethem. Es ginge deshalb vor allem darum, „Sprünge“ bei der Ausbreitung von ASP zu verhindern. Besonders durch den unaufmerksamen Umgang mit Lebensmittelabfällen werde die Seuche zuweilen über Tausende von Kilometern verschleppt. Belgien und Tschechien hätten es geschafft, neue Ausbruchsherde zu stoppen, und in beiden Ländern wurde eine Flucht der Wildschweine in die noch nicht betroffenen Gebiete verhindert, führte der Seuchenexperte der EU-Kommission aus. Die Wildschweine innerhalb des Sperrgebietes müssen kaum noch bejagt werden, da sie durch die Krankheit getötet würden. Wichtig sei eine restlose Beseitigung der Wildschweinkadaver, in denen sich die Viren lange hielten.

ASP sei 2007 in Jordanien entstanden, wo Schweine mit Schweineabfällen gefüttert worden seien, führte Van Goethem aus. Von Jordanien habe sich die Seuche dann über Russland ausgebreitet und 2011 die baltischen Länder erreicht. Seit August 2018 greife ASP auch in China rasch um sich und zwar vor allem in landwirtschaftlichen Betrieben. Die Seuche werde dort immense Folge haben, nachdem in China rund die Hälfte der weltweiten Nutzschweine gehalten werden, gab Van Goethem zu bedenken. Hermann Onko Aikens, Staatssekretär im deutschen Bundeslandwirtschaftsministerium, lenkte die Aufmerksamkeit auf Militärfahrzeuge und Soldaten, die über ihre Manöver zur Ausbreitung beitragen könnten. Sie müssten genau wie die Jäger und Reisenden in Präventionsmaßnahmen einbezogen werden.

Der rumänische Landwirtschaftsminister Petre Daea brachte seine großen Sorgen über die Seuche zum Ausdruck. Im Donaudelta sind mehrere Hundert landwirtschaftliche Betriebe betroffen. Die Viren seien über die Ukraine eingeschleppt worden, berichtete Daea und betonte, ASP könne jedes EU-Mitgliedsland treffen. Der rumänische Minister setzt auf die Entwicklung eines Impfstoffs, um ASP in den Griff zu bekommen.