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Afrikanische Schweinepest: VÖS mahnt zur Wachsamkeit

„Die vor Kurzem bekannt gewordenen Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Belgien werden von uns mit größter Sorge beobachtet. Die Fälle sind sehr weit entfernt von den bisherigen Ausbrüchen im Baltikum und Osteuropa aufgetreten. Daher scheint es, dass dieser Ausbruch in Belgien auf weggeworfene Lebensmittel oder anderes Zutun von Reisenden zurückzuführen ist. Der Mensch trägt potenziell zur Verbreitung der Seuche bei und spielt hier mindestens eine genauso große Rolle wie Wildschweine“, warnt Walter Lederhilger, der Obmann des Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS).

„Saisonarbeitskräfte, Pflegekräfte oder auch Reisende und Transporte, die aus den von ASP-betroffenen Ländern nach Österreich kommen, schaffen über Speisereste oder mitgebrachte Lebensmittel, die unsachgemäß entsorgt werden, eine mögliche Ansteckungsquelle für heimische Wildschweine. Für unsere Schweinebäuerinnen und -bauern ist höchste Vorsicht geboten. Der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen auf allen schweinehaltenden Betrieben sollte höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden“, betont Lederhilger.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine äußerst ansteckende Seuche, woran je nach Verlaufsform ein hoher Prozentsatz der infizierten Tiere verendet. Der Erreger, ein Virus, ist sehr widerstandsfähig und kann Wochen oder Monate in Fleisch und Fleischwaren sowie in Schlachtabfällen überleben, in gefrorenem Fleisch sogar mehrere Jahre. Das macht das Virus auch so schwer bekämpfbar. Die Seuche befällt ausschließlich Haus- und Wildschweine, stellt für andere Tiere und für Menschen aber keine Gesundheitsgefährdung dar.

Die ASP wird nicht nur über infizierte Haus- und Wildschweine und das Verfüttern kontaminierter Speiseabfälle übertragen. Das Virus kann auch über nicht gereinigte beziehungsweise nicht desinfizierte Fahrzeuge, Ausrüstung und unsaubere Kleidung weiterverbreitet werden. Durch unachtsam an Autobahnraststätten weggeworfene Speisen, die dann von Wildschweinen aufgenommen werden, ist also eine Übertragung möglich. Auch der Ausbruch in Belgien ist möglicherweise auf Lebensmittel, welche das Virus enthielten und von Wildschweinen aufgenommen wurden, zurückzuführen.

„Ein Auftreten der Schweinepest in Österreich, wenn auch nur bei Wildschweinen, hätte umfangreiche Restriktionen zur Folge. Bei einer Einschleppung in den Hausschweinebestand wären die Konsequenzen noch weit fataler. Branchenexperten gehen von einem Schaden von rund 250 Mio. Euro pro Jahr aus, sollte die ASP bei heimischen Schweinen auftreten. Aufgrund der Marktmechanismen wäre bereits ein Auftreten der Seuche in großen Produktionsländern wie Deutschland oder den Niederlanden mit hohen wirtschaftlichen Verlusten und Marktverwerfungen verbunden. Tun wir daher alles, was in unserer Macht steht, um die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Österreich zu verhindern. Beschützen wir unsere Schweine“ appelliert Lederhilger.