EU: Zulassung von Pflanzenschutzmittel soll strenger werden
Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in der EU soll noch strenger werden, fordert der Sonderausschuss für Pflanzenschutzmittel im Europaparlament. Der deutsche Europaparlamentarier Norbert Lins (CDU) und der Belgier Bert Staes (Grüne) haben einen Entwurf für den Abschlussbericht vorgelegt, der am kommenden Donnerstag im Sonderausschuss debattiert und im Dezember dort abgestimmt werden soll. Ein sofortiges Verbot von Glyphosat wird aber nicht von den Abgeordneten verlangt.
Die Berichterstatter fordern Verbesserungen bei der Zulassung. Die Hersteller sollen Studien zu den Risiken ihrer Wirkstoffe veröffentlichen. Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) soll zusätzliche Haushaltsmittel bekommen, um unabhängige Studien durchführen zu können. Zudem soll die EFSA ihre Gutachten zukünftig einer breiten Öffentlichkeit in verständlicher Weise erklären. Kritik üben die Berichterstatter auch an den EU-Mitgliedstaaten. Diese sollen Zulassungen ihrer Nachbarländer akzeptieren und das Konzept von Zulassungszonen umsetzen. Außerdem sollten die EU-Staaten weniger Pflanzenschutzmittel im Rahmen der Notfallzulassung zur Verfügung stellen. Von den Landwirten wird im Bericht erwartet, dass sie Pflanzenschutzmittel nicht vorbeugend einsetzen. Ansonsten wird schon auf die Notwendigkeit vom Pflanzenschutz für die Erzeugung von Nahrungsmitteln hingewiesen.