Milchwirtschaft steigerte Exportzahlen
Die österreichische Milchwirtschaft hat im ersten Quartal des heurigen Jahres einen erfolgreichen Start im Außenhandel hingelegt, teilt die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) bezugnehmend auf die aktuellen Außenhandelszahlen der Statistik Austria mit. „Bei Exportsteigerungen um 15,3% und um 10% höheren Importen ist der positive Außenhandelssaldo um 25% angehoben worden, was eindrucksvoll die steigende Beliebtheit heimischer Qualitätsprodukte auch im Ausland unterstreicht“, erklärt VÖM-Präsident Helmut Petschar.
Wichtigstes Außenhandelsprodukt ist Käse, mit fast 50% der Ausfuhren – ein wertmäßiger Zuwachs um 16%. Der Käseimport macht etwa 58% des gesamten Volumens aus. „Der heimischen Milchwirtschaft ist es bei diesem Produkt gelungen, höhere Exportpreise im Vergleich zu den Importpreisen zu realisieren, was trotz des starken internationalen Wettbewerbs auf den Erfolg unserer Qualitätsstrategie hinweist“, erläutert der VÖM-Präsident. Zweitwichtigster Sektor ist die Palette der Flüssigmilchprodukte, auch hier gab es deutliche Steigerungen. Traditionelles Importprodukt ist weiterhin Butter.
Etwa 88% der Exporte wurden am EU Binnenmarkt getätigt, während der Rest in Drittländer erfolgte. Die Ausfuhren in mittel- und osteuropäische Staaten konnten von 21,4 Mio. Euro auf 26,7 Mio. Euro deutlich zulegen, während es bei den Einfuhren einen Rückgang von 9,2 Mio. auf 8,9 Mio. Euro gab.
„Ein funktionierender Außenhandel ist für die heimische Milchwirtschaft sehr wichtig, zumal fast jeder zweite Liter Milch aus Österreich exportiert wird. Das bedeutet, dass jeder zweite heimische Milchbauernhof vom Export abhängt. Umso wichtiger ist es daher, dass für den Milchsektor gute Außenhandels- und Veterinärabkommen abgeschlossen werden, die den Zugang zu Absatzmärkten ermöglichen“, unterstrich Petschar.
„Importprodukte gelangen vor allem in die weiterverarbeitende Industrie und in die Eigenmarken des Lebensmittelhandels im Preiseinstieg – zumeist ohne Kennzeichnung der Herkunft und damit der unterschiedlichen Produktionsstandards“, appelliert der VÖM-Präsident an den weiterverarbeitenden Sektor und den LEH, dem Verbraucherwunsch nach Auslobung der Herkunft und mehr Transparenz Folge zu leisten. „Während Konsumenten, Handel und NGOs von den österreichischen Herstellern hohe Standards fordern, erfahren sie bei Importen nicht, woher diese stammen und unter welchen Produktionsbedingungen sie hergestellt werden. Der Bürger sollte ein Recht haben zu erfahren, woher seine Lebensmittel kommen und unter welchen Voraussetzungen sie hergestellt werden. Nur so ist es möglich, dass die unterschiedlichen Qualitätsstandards und Produktionsgrundlagen sichtbar werden und zu einer bewussten Kaufentscheidung führen.“