Berlakovich übernimmt LK Burgenland
Mit der konstituierenden Vollversammlung fand in der LandwirtschaftskammerBurgenland die Hofübergabe statt. Franz Stefan Hautzinger, der 27,5 Jahre der Interessenvertretung als Präsident vorgestanden hatte, übergab das Amt an Nikolaus Berlakovich. Dieser wurde von den Kammerrät(inn)en des ÖVP-Bauernbundes und der SPÖ-Bauern einstimmig in dieses Amt gewählt. Ebenso vereinte auch Werner Falb-Meixner bei der Wahl zum Vizepräsidenten alle Stimmen für sich.
Hautzinger, der vor seiner Zeit als Präsident bereits 2,5 Jahre als Vizepräsident und fünf Jahre als Kammerrat tätig war, dankte den Funktionären für die „sehr konstruktive und kameradschaftliche Zusammenarbeit“ in all den Jahren. „Mein Dank richtet sich natürlich auch an alle Kammerrätinnen und Kammerräte während meiner Präsidentschaft und an die Angestellten der LK, die ihre Arbeit immer mit bestem Wissen und Gewissen verrichtet haben. Ich hoffe, dass unsere Bäuerinnen und Bauern sowie die bäuerliche Jugend auch in Zukunft jenen Respekt und jene Wertschätzung erfahren, die ihre tägliche schwere Arbeit verdient.“
Neu-Präsident Berlakovich verwies in seiner Rede auf den drohenden Handelskrieg mit den USA und die generelle Skepsis der Bevölkerung gegenüber dem freien Handel. Die Player auf der Weltbühne waren früher die USA und Europa. Die nun bestimmenden Faktoren kommen zunehmend von China, Indien, Südamerika. Europa drohe ins Hintertreffen zu geraten, betonte Berlakovich auch mit Blick auf den Brexit. „Der Austritt Großbritanniens stellt eine Schwächung der EU dar. Das kleine Burgenland steht mittendrin in dieser unruhigen Welt. Daher ist es umso wichtiger, dass wir uns gemeinsam, über Parteigrenzen hinweg, aktiv einbringen.“
Geänderte Lebens- und neue Essgewohnheiten – Vegetarier, Veganer, Flexitarier – sieht Berlakovich als Chance für die heimische Landwirtschaft. „Es ist uns ein Anliegen, dass unsere burgenländischen Lebensmittel auch in den öffentlichen Küchen verarbeitet werden. Hier wird das Bundesvergabegesetz auf parlamentarischer Ebene erweitert und die Möglichkeit in den öffentlichen Ausschreibungen gegeben, das Billigstbieterprinzip durch das Bestbieterprinzip zu ersetzen und unsere Bevölkerung mit hochqualitativen und gesunden heimischen Produkten zu versorgen.“