Foto: agrarfoto.com

Brauereien brauchen Export für Wachstum

Die österreichischen Brauer haben im vergangenen Jahr mehr Bier verkauft. Getrieben wurde das Wachstum von den Exporten, im Inland stagnierte der Absatz. Die Zahl der Brauereien stieg um 20 auf 272. „In Österreich gibt es eine lebhafte kreative Szene, die Freude am Produkt hat“, sagte Brauereiverband-Obmann Sigi Menz laut APA bei einem Pressegespräch.

Die heimischen Brauereien produzierten im Vorjahr in Summe 9,7 Mio. Hektoliter (hl) Bier. Gegenüber 2016 ist das ein Plus von 1,7%. Während der Absatz im Inland bei 8,5 Mio. hl stagnierte (-0,2%), legten die Exporte um rund 18% zu. Etwa 70% des Bieres werden im Handel verkauft, 30% in der Gastronomie. Bier gehört im Supermarkt zu jenen Produkten, die mit am häufigsten zum Aktionspreis verkauft werden.

Am meisten wird in Österreich Lager/Märzen getrunken (5,4 Mio. hl), gefolgt von Vollbier (1,3 Mio. hl) sowie Radler mit Alkohol (430.000 hl). Der Absatz von Craft-Bier erhöhte sich zwar um satte 80% – allerdings macht diese Kategorie nur 0,5% des gesamten österreichischen Biermarktes aus. Die größten Einbußen gab es im Vorjahr bei Leichtbier (-27%) sowie bei Radler (-8%). Auch bei alkoholfreien Bieren sind die Wachstumszeiten vorbei. „Alles hat ein Limit“, sagte Menz.

Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Konsum von 106 Litern oder 212 Krügel ist Österreich nach Tschechien (145 Liter) die Biernation Nummer 2. In Deutschland ist der Verbrauch in den vergangenen Jahren zurückgegangen und liegt nun bei rund 102 Litern.

Kritisiert wurde von Menz einmal mehr die „enorme steuerliche Belastung“ der heimischen Brauwirtschaft. Die Biersteuer betrage mehr als das 2,5-Fache der deutschen Steuer, betonte er.