Im Mai 2017 sah die Machtaufteilung innerhalb der ÖVP-geführten Agrarinstitutionen wie folgt aus: Andrä Rupprechter war Landwirtschaftsminister, Jakob Auer Bauernbundpräsident und Hermann Schultes Vorsitzender der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern – kurz Landwirtschaftskammerpräsident.

Ein Jahr später, nach erfolgter Machtübernahme durch Sebastian Kurz und einer für die „türkise Bewegung“  erfolgreichen Wahl wird keiner der drei mehr im Amt sein. Im Mininsterium am Stubenring residiert Elisabeth Köstinger, im Bauernbund in der Brucknerstraße Georg Strasser. Und ab 15. Mai 2018 wird auch der Marchfelder Hermann Schultes nicht mehr Präsident sein. Dann soll ihm der Vorarlberger Kammerpräsident Josef Moosbrugger folgen.

Der designierte Nachfolger Josef Moosbrugger gilt als ausgewiesener Milchexperte. Er ist seit über 20 Jahre Stadtrat in Dornbirn. Dieses Amt wird er zurücklegen. Neben der Landwirtschaftskammer Vorarlberg leitete er in der LK Österreich den Milchwirtschaftlichen Ausschuss. Moosbrugger galt aufgrund seiner verbindlichen und ruhigen Art schon länger als Personalreserve im fernen Wien. Bisher wurde ihm allerdings nachgesagt Hof und Familie im Ländle aufgrund der großen Distanz in die Bundeshauptstadt nicht regelmäßig verlassen zu wollen. Das wird er nun öfters tun müssen.

STEFAN NIMMERVOLL