WTO beklagt Protektionismus im Welthandel
e Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Buenos Aires ist ergebnislos zu Ende gegangen. „Wir sind enttäuscht“, sagte WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo laut Dow Jones News nach Abschluss der dreitägigen Konferenz in der argentinischen Hauptstadt. „Trotz unserer Bemühungen konnten die Mitglieder keine maßgeblichen Abkommen erzielen“, kritisierte der WTO-Chef.
Der Welthandel steht derzeit nicht zuletzt wegen zunehmender protektionistischer Tendenzen unter Druck. So setzt US-Präsident Donald Trump mit seiner „America First“-Politik auf eine wirtschaftliche Abschottung der Vereinigten Staaten. Er droht ausländischen Unternehmen mit Strafzöllen und kündigte bereits das transpazifische Freihandelsabkommen TPP auf.
Beim angestrebten Handelspakt der EU mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock Mercosur gab es am Rande der WTO-Konferenz der französischen Delegation zufolge zwar Fortschritte, es seien aber noch Fragen hinsichtlich der Gesundheitsstandards offen. Die Verhandlungen sollen demnach Ende Jänner fortgesetzt werden. Dem Wirtschaftsblock Mercosur gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay an. Das Abkommen soll vor allem den Export von Industriegütern und Lebensmitteln anfachen.