LJ-„BestOf“ für Vorarlberger Hilfsprojekt
Welche außergewöhnlichen Leistungen die Landjugend Österreich auch heuer wieder im Sinne der gesamten Gesellschaft erbracht hat, wurde am vergangenen Wochenende bei der Festveranstaltung „BestOf17“ im Congress Center Villach deutlich. Rund 500 Jugendliche aus ganz Österreich kamen bei diesem Jahreshighlight zusammen, um die erfolgreichsten Regional- und Landesprojekte zu ehren. Der höchst begehrte Landjugend-Award ging an das Vorarlberger Hilfsprojekt „Fescht loufa fescht healfa – Herzenswünsche erfüllen“. Dabei wurden im Rahmen eines Charity-Laufes stolze 26.600 Euro für eine Frau gesammelt, die in ihrer Schwangerschaft an einem Gehirntumor erkrankte und seither auf Unterstützung angewiesen ist. Zahlreiche Ehrengäste nutzten die Gelegenheit, den Jugendlichen persönlich zu ihren sensationellen Leistungen zu gratulieren.
Das diesjährige Siegerprojekt stammt von der Gebietsgruppe Vorderwald, die in über 1.100 ehrenamtlichen Arbeitsstunden ein einzigartiges Charity-Projekt für eine hilfsbedürftige Familie auf die Beine gestellt hat. So ist es wohl der Albtraum jeder Frau, in der Schwangerschaft an einem Gehirntumor zu erkranken und um das Leben des ungeborenen Kindes – genauso wie um das eigene – bangen zu müssen. Was üblicherweise nur in Filmen passiert, wurde zur Realität einer jungen Vorarlbergerin. Der Tumor wuchs ebenso schnell wie das Kind in ihrem Bauch. Als der Fötus überlebensfähig war, wurde er geholt und die Frau operiert. Da jedoch Komplikationen auftraten, ist sie seither auf eine kostspielige Betreuung angewiesen. Außerdem musste das Haus mit baulichen Maßnahmen an die neuen Bedürfnisse angepasst werden.
Gleichzeitig kam der Vorarlberger Andreas Schwarz durch den aufZAQ-zertifizierten Lehrgang für Spitzenfunktionärinnen und -funktionäre der Landjugend auf die Idee, einen Charity-Event in Hittisau zu veranstalten. Dieser sollte die gesamte Bevölkerung einbeziehen, das LJ-Schwerpunktthema „Daheim kauf ich ein“ mittragen und etwas Neues darstellen. Als die Landjugend Vorderwald die betroffene Frau kennenlernte, entschloss man sich, für diese Familie einen Stundenlauf durch das Engenloch – eine Schlucht im Bregenzerwald – zu organisieren. Als Partner konnten der Verein „Fescht Healfa“ und der Skiclub Union Hittisau gewonnen werden. Mit einem Werbevideo und zahlreichen Internetpostings gelang es schließlich, rund 220 Personen zur Teilnahme am Lauf zu motivieren. Der stolze Erlös von 26.600 Euro stellt heute eine wertvolle Unterstützung für die betroffene Vorarlberger Familie dar.
„Mit dem Award wollen wir einerseits die außergewöhnliche Leistung einer besonders engagierten Landjugendgruppe vor den Vorhang holen und würdigen. Andererseits möchten wir unsere Mitglieder dazu motivieren, auch im nächsten Jahr wieder ehrenamtlich tätig zu werden und nachhaltige Projekte zu initiieren“, betont Bundesleiterin Julia Saurwein. Insgesamt wurden heuer 39 Projekte für die Bundesprojektprämierung eingereicht, durchgeführt wurden jedoch noch viele mehr. Die Bandbreite war wieder enorm und spiegelte die Vielfalt an Interessen und Talenten der Landjugend-Mitglieder wider. Wie sehr er schätzt, dass junge Leute ihre Freizeit dazu nutzen, Verantwortung für die Allgemeinheit zu übernehmen, betonte der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, Johann Mößler, in seiner Festansprache. Eine ungeheuer positive Energie, Motivation und jede Menge Tatendrang seien in der Landjugend Österreich spürbar. Im Rahmen dessen könne sich jedes Mitglied Lebenskompetenz aneignen, die von großem Nutzen für den weiteren Werdegang sei, so Mößler.
Ein weiteres Highlight bei der BestOf-Veranstaltung war die feierliche Zertifikatsübergabe an die 25 Absolventen der aufZAQ-zertifizierten Ausbildung für Spitzenfunktionäre. Im Rahmen dessen wird unter anderem wertvolles Know-how in den Bereichen Projektmanagement, Rhetorik und Präsentation vermittelt. Dass gerade Rhetorik eine ungeheuer wichtige Bedeutung im Berufsleben einnimmt und die Landjugend in der Aus- und Weiterbildung eine entscheidende Rolle für viele Jugendliche spielt, unterstrich der Kammeramtsdirektor der LK Kärnten, Hans Mikl. Zugleich wurden die Zertifikate des Promotor-Lehrgangs für hauptamtliche Mitarbeiter überreicht sowie die Gewinner von internationalen Wettbewerben und den diesjährigen Bundesentscheiden für ihre grandiosen Leistungen geehrt.
Eine Besonderheit war auch, dass die Bundesprojektprämierung BestOf17 als Green Event veranstaltet wurde und somit konkreten Auflagen des Österreichischen Umweltzeichens entsprach. So wurden nur die notwendigsten Unterlagen gedruckt – und das ausschließlich auf chlorfrei gebleichtem Papier. Weiters musste das Catering Nachhaltigkeitskriterien punkto Regionalität, Saisonalität und Bio-Qualität erfüllen. Außerdem wurden die Teilnehmer zu einer öffentlichen, umweltschonenden Anreise sowie Müllvermeidung ermutigt.