Steiermark will Konflikte ums Wasser reduzieren
Flüsse weisen im Spannungsfeld zahlreicher Interessen ein hohes Konfliktpotenzial auf, weshalb der in der Steiermark für Wasser zuständige Landesrat, Johann Seitinger, Flussdialoge mit zweitägigen Veranstaltungen startet. Die erste Diskussionsplattform „Feistritzenquete – Flussdialog“ wird vom 7. bis 8. September 2017 abgehalten. Zu den betroffenen Bereichen, die immer mehr auf das Wasser in den Flüssen angewiesen sind, zählen etwa die Energiewirtschaft, Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz, Wasserversorgung, Sport und Hochwasserschutz. „Bei Flüssen ist es wie beim Boden: Der entscheidende Punkt, um Nutzungskonflikte zu vermeiden, besteht in einer intelligenten Raumordnung“, betont Seitinger.
Von der gestarteten Initiative zur nachhaltigen Konfliktlösung sieht sich auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Franz Titschenbacher, überzeugt und betont die Wichtigkeit des Zugangs zum Wasser für die Lebensmittelproduktion: „Ohne Wasser keine Lebensmittel. Um bei Frost oder Dürre die Ernte zu retten und die Lieferverträge mit den Handelsketten und Abnehmern einhalten zu können, brauchen die heimischen Bauern, insbesondere die Obstbauern sowie Produzenten von Spezialkulturen wie beispielsweise von Gemüse, Käferbohnen, Kren oder Saatmais einen einfacheren, unkomplizierten und prioritären Zugang zum Wasser nach Südtiroler Vorbild. Hier sind jetzt die Weichen zu stellen.“
Friedrich Ebensperger, Obmann des Landesfischereiverbands Steiermark, ergänzend im Sinne der Artenvielfalt und der Fischerei: „Intakte Fließgewässer sind nicht nur Voraussetzung für die verschiedensten wirtschaftlichen Aktivitäten, sondern Grundlage für die Artenvielfalt unter der Wasseroberfläche. Damit bestimmen unsere Flussräume über den Erlebnisreichtum und den Erholungswert unserer Landschaft.“