Milch-Rohstoffe tendieren nach oben
Der im Mai 2017 einsetzende Aufwärtstrend des Kieler Rohstoffwerts Milch hat sich im Juli weiter fortgesetzt. Der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelte Wert legte um 1,7 Cent zu und erreichte damit – erstmals seit dem Frühjahr 2014 – die 40 Cent-Marke. Der erneute spürbare Anstieg des Rohstoffwerts ist eindeutig auf die höheren Butterpreise zurückzuführen.
Konkret konnten die Butterpreise im Juli gegenüber dem Vormonat um 12,2% auf 615,1 Euro/100 kg zulegen und einen neuen Rekordwert verzeichnen. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag die Butternotierung noch bei 312,8 Cent, also ungefähr bei der Hälfte. Dem gegenüber sanken die mittleren Preise für Magermilchpulver im Vergleich mit dem Vormonat Juni um 7,9% auf 178,6 Euro/100 kg.
Der vom Institut für Ernährungswirtschaft Kiel monatlich ermittelte Rohstoffwert Milch gilt bekanntlich für Standardmilch mit 4% Fett und 3,4% Eiweiß, ab Hof und ohne Mehrwertsteuer. Berechnungsbasis sind die Bruttoerlöse, abgeleitet aus den durchschnittlichen Marktpreisen für Butter sowie für Magermilchpulver (in Lebensmittel- und Futtermittelqualität), ohne Berücksichtigung langfristiger Kontrakte. Zugrunde gelegt werden dabei die Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten sowie der Amtlichen Notierungskommission für Butter und Käse in Hannover. Der Rohstoffwert gibt also nicht den Auszahlungspreis einer bestimmten Molkerei an, er gilt aber als wichtiger Indikator für die Preisentwicklung bei Milchprodukten in Deutschland und Europa.