NÖM erhöht Milchpreis um 1,5 Cent
Das niederösterreichische Molkereiunternehmen NÖM wird mit 1. August 2017 den Erzeugerpreis für konventionelle Milch um 1,5 Cent netto/kg erhöhen. Für Milch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß werden dann 35,5 Cent netto/kg ausbezahlt. Der Preis für Biomilch steigt auf 46,50 Cent netto/kg, wobei der Grundpreis rückwirkend mit 1. Juni 2017 auf das gleiche Niveau wie bei gentechnikfreier Qualitätsmilch angepasst wurde. Gleichzeitig wird ab August der Biomilch-Zuschlag von derzeit 12 Cent auf 11 Cent reduziert. Dies geht aus dem jüngsten Lieferantenschreiben der Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN), welche die NÖM-Bauern vertritt, hervor. Die Preisanhebung war bereits, wie berichtet, vor rund zwei Wochen vom NÖM-Management angekündigt worden.
MGN-Obmann Johann Krendl und Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer weisen im Lieferantenschreiben darauf hin, dass die jüngsten Erhöhungen der Rohmilchpreise ausschließlich auf steigende Fettpreise zurückzuführen sind. „Nach wie vor legen die Notierungen für Milchfett zu. Mittlerweile haben sie die 7-Euro-Marke überschritten und damit eine historische Höhe erreicht. Dies bedeutet eine unbedingt notwendige Anpassung der Abgabepreise an den Lebensmittelhandel, was sich aber als sehr schwierig gestaltet. Bis dato war der Handel nur bereit, die Preiserhöhungen bei Butter zu akzeptieren“, betont die MGN-Führung.
Der Grund für die derzeitige Entwicklung des Fettpreises ist vor allem die europaweit geringere Milchanlieferung im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig erfreuen sich fetthaltige Molkereiprodukte wieder zunehmender Beliebtheit. Aufgrund der aktuellen Diskussion zum Thema Palmöl steigen auch Industriebetriebe vermehrt auf Butterfett als Rohstoff um. Diese Entwicklungen führen in der Folge zu einem Mehrverbrauch an Butterfett. „Der Fettgehalt in der Anlieferungsmilch liegt derzeit leider nur bei 4,04% und damit um 0,10% unter dem Niveau des Vorjahres, und dies obwohl Fett dringend gebraucht wird. Fakt ist jedoch auch, dass sich in der EU nach wie vor 350.000 t Magermilchpulver in den Interventionslagern befinden, daher ist bei Magermilch kein Preisanstieg zu verzeichnen. Im Gegenteil, hier stehen die Notierungen eher unter Druck“, erläutert der MGN-Geschäftsführer.