Strukturwandel in Gunstlagen viel schneller
2016 gab es in Österreich insgesamt 161.155 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, von denen 22.300 biologisch wirtschafteten und 54% im Nebenerwerb geführt wurden. Mehr als ein Drittel hatte den Produktionsschwerpunkt in der Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen. Auf den Höfen waren insgesamt 410.900 Personen beschäftigt. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft an der Bruttowertschöpfung betrug 3,9 Mrd. Euro oder 1,3% und sinkt seit 2011. So lauten die ersten vorläufigen Kennzahlen der Agrarstrukturerhebung 2016.
„Gegenüber der vorangegangenen Erhebung im Jahr 2013 (166.300) ist die Zahl der bäuerlichen Betriebe um 3% gesunken. Am ausgeprägtesten ist der Strukturwandel im Osten Österreichs: im Burgenland betrug das Minus 6,4%, in Niederösterreich 5,4% und in der Steiermark 3,2%. „Im langjährigen Vergleich wird aber deutlich, dass sich der Rückgang verlangsamt hat“, erläuterte Konrad Pesendorfer, Generaldirektor der Statistik Austria. Denn in den Jahren 1995 (239.100) bis 2010 (173.300) schlossen jährlich rund 9% der Höfe, seitdem fällt der Rückgang mit 3 bis 4% pro Jahr moderater aus.
Gleichzeitig ist der Trend zu größeren Betrieben ungebrochen: Wurden 1995 pro Betrieb im Schnitt 31,8 ha bewirtschaftet, so waren es 2016 bereits 45,7 ha. Bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerland, Haus- und Nutzgärten, Dauerkulturen, Dauergrünland) verlief die Entwicklung mit einer Steigerung von 15,3 ha auf 19,7 ha ähnlich. „Dennoch ist die österreichische Landwirtschaft nach wie vor vergleichsweise klein strukturiert“, bekräftigte Pesendorfer und veranschaulichte es anhand eines Vergleichs mit den anderen EU-Staaten, wo Österreich im hinteren Drittel liegt (Tschechien führt mit 133 ha/Betrieb, Deutschland kommt auf 58,6 ha) aber doch leicht über dem EU-Durchschnitt von 16,1 ha.