Dachverband warnt Haushaltskommissar Oettinger vor GAP-Kürzungen
Der Dachverband der EU- Landwirte und -Genossenschaften, COPA-COGECA, spricht sich entschieden gegen Kürzungsvorschläge von EU-Mitteln für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) aus. In einem Gespräch mit EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger wies COPA-COGECA darauf hin, dass die EU-Agrarausgaben in der jetzigen Höhe gewahrt bleiben müssten, da ansonsten nicht nur die Lebensgrundlage der Landwirte, sondern auch deren Wettbewerbsfähigkeit, die Versorgung mit hochqualitativen Lebensmitteln sowie die Erreichung der ökologischen und sozialen Ziele der EU gefährdet seien.
„Das Einkommen der Landwirte beträgt bereits lediglich 40% des EU-Durchschnittseinkommens und ist in den letzten vier Jahren um 20% gesunken. Gleichwohl sind sie nicht nur für die tägliche Erzeugung hochwertiger, sicherer Lebensmittel unter Einhaltung strenger Produktions- und Tierschutzstandards verantwortlich, sondern auch Teil der Lösung bei der Bekämpfung des Klimawandels“, unterstrich COPA-Präsident Martin Merrild. Zudem seien die Agrarexporte für die Wirtschaft „lebenswichtig“.
„Die Gemeinsame Agrarpolitik trägt zum Erreichen der meisten nachhaltigen Entwicklungsziele der EU bei, und dies zu Kosten, die weniger als 1% der gesamten öffentlichen Ausgaben der EU ausmachen – das ist ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis“, ergänzte COGECA-Präsident Thomas Magnusson.
Oettinger warnte während des Treffens vor den ernsten Herausforderungen, vor denen die EU stehe, und sagte, dass der Brexit zu Verlusten im EU-Haushalt führen werde. Zudem müssten neue Prioritäten wie Flüchtlinge, Migration, Sicherheit und der Kampf gegen den Terrorismus angegangen werden. Er wolle jedoch vermeiden, dass die Landwirtschaft hierunter leide und hofft auf eine konstruktive Lösung.