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Fleischskandal: Brasilien muss vertrauensbildende Maßnahmen setzen

Nach dem Fleischskandal in Brasilien haben wichtige Abnehmerländer wie China, Ägypten und Chile ihr vollständiges Importverbot wieder teilweise gelockert. Das Embargo gilt in diesen Ländern – die zu den sechst wichtigsten Abnehmern von Rindfleisch aus Brasilien zählen – jetzt nur noch für 21 Betriebe. Diese stehen unter Verdacht verdorbenes Fleisch in Umlauf gebracht zu haben, nachdem sie Mitarbeiter von Gesundheitsbehörden bestochen haben sollen. Auch die EU hat Ende vergangener Woche eine Einfuhr-Beschränkung für Produkte von diesen 21 Firmen ausgegeben.

Unterdessen ist die brasilianische Regierung bemüht, den angeschlagenen Ruf ihrer Fleischbranche wiederherzustellen. So forderte sie die Welthandelsorganisation auf, ihren 163 Mitgliedstaaten von „willkürlichen“ Importverboten abzuraten und verwies darauf, dass nur 21 der 4.000 fleischverarbeitenden Betriebe in dem Land von dem Skandal betroffen seien.

Der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, will heute bei seinem schon seit Längerem geplanten Besuch in Brasilien, den Landwirtschaftsminister des Landes, Blairo Maggi, treffen und vertrauensbildende Maßnahmen einfordern, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Dies sei eine wichtige Gelegenheit, um der EU Erklärungen zu liefern, sagte Maggi am Montag bei einer Pressekonferenz in Brasília. Das Image des Landes sei in den vergangenen Tagen „hart angegriffen“ worden. Das begünstige Brasiliens Konkurrenten, die auf neue Kunden und Märkte hofften.

Brasilien ist mit einem jährlichen Ausfuhrvolumen von mehr als 11 Mrd. Euro der größte Rindfleischexporteur der Welt. Nach Bekanntwerden des Fleischskandals am 17. März sind drei Betriebe geschlossen sowie gegen 21 Produzenten Ermittlungen aufgenommen worden. Zudem gab es dutzende Festnahmen.