Dachverbände drängen Kommission zu CETA-Umsetzung
Die am Montag von der EU-Kommission präsentierte Studie des Kopenhagener Wirtschaftsinstituts, wonach sich ausgewogene Handelsabkommen positiv auf die Agrarwirtschaft der Europäischen Union auswirken, indem die Exporte von EU-Agrarerzeugnissen steigen und Arbeitsplätze in der Agrar- und Ernährungswirtschaft gesichert werden, wird vom Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften, COPA-COGECA, positiv aufgenommen. COPA-Präsident Martin Merrild betonte aber gleichzeitig, er verstehe den Frust der europäischen Bauern, die sich fragen, „wo bleibt unser Nutzen?“. „Die Landwirte und Genossenschaften sind verpflichtet, Wachstumsmöglichkeiten zu finden, etwa durch neue Exportmärkte, sie müssen aber auch Vorteile daraus in Form von höheren Umsätzen ernten. Hier sind verstärkte Bemühungen notwendig“, betonte COPA-COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen.
Der Bericht bestätige die Wettbewerbsfähigkeit des EU-Agrar- und Ernährungssektors auf den internationalen Märkten, zeigte sich Merrild stolz auf die Investitionen in der Landwirtschaft, um auf die Nachfrage reagieren zu können. „Die EU hat sich bemüht, das volle Potenzial dieser Abkommen auszuschöpfen. Wir fordern die Kommission auf, die gleichen Anstrengungen zu unternehmen, wenn es dazu kommt, das Potenzial des Handelsabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) zu maximieren.“
Der Bericht untermauere ebenso, dass die EU vor allem vom Handel mit den Industrieländern profitiert, wo die EU-Qualitätsprodukte von den Verbrauchern wertgeschätzt werden. „Wir sind derzeit in Verhandlungen mit Japan und fordern die Gesprächsführer auf, ihre Anstrengungen zu intensivieren, damit der Vertrag noch dieses Jahr zustande kommt“, fügte Merrild abschließend hinzu.